Katholische Kirche im Salzkammergut
Predigt für Palmsonntag von Pastoralassistent Rudolf Kanzler

Pastoralassistent Rudolf Kanzler | Foto: Pfarre Altmünster
  • Pastoralassistent Rudolf Kanzler
  • Foto: Pfarre Altmünster
  • hochgeladen von Kerstin Müller

SALZKAMMERGUT. Euphorie, Gleichgültigkeit, Sorge, Scheitern: Am Palmsonntag denken wir an den Einzug Jesu in Jerusalem. Als Messias wurde er von seinen Mitmenschen voll Euphorie bejubelt, durchaus sehr kritisch gesehen von den Autoritäten, mit vielen Erwartungen konfrontiert. Es gab klare Bilder davon, wie ein Messias zu sein hatte. Im Laufe der Zeit wurde jedoch klar, dass Jesus den meisten dieser Bilder nicht entsprach. Anstelle des erhofften starken Befreiers zeigte er sich liebevoll, sogar verletzlich und angreifbar.
Auf den Jubel des Palmsonntags folgten die bedrückende Stimmung des Abendmahls am Gründonnerstag, die Gewalt des Karfreitags und das hoffnungslose Gefühl des Umsonst der Grabesruhe. Von der Auferstehung wusste ja noch niemand.

Nicht zu schnell auferstehen

Der Palmsonntag eröffnet eine Woche, die so intensiv wie keine andere Zeit im Jahr unser aller Leben widerspiegelt. Eine Woche so intensiv wie das Leben selbst. Und selbst jene, die aus Protest am Karfreitag Steak essen, werden nicht umhin kommen, die besondere Ausstrahlung dieses Tages zu spüren. Anfangs sind Erwartungen und Euphorie groß, dann folgt – gleich dem Gründonnerstag – ein Dämpfer. Der Schmerz des Karfreitags möge erspart bleiben doch das Leben lehrt zu oft Gegenteiliges. Danach stellt sich in einem Gefühl des Karsamstags die stumme Grabesruhe ein und damit die Frage des „Wie weiter“.
Man neigt dazu in den Tagen der Karwoche zu schnell den Ausblick auf Ostern zu geben. Die Würde jedes einzelnen Tages gilt jedoch es zu wahren. Die Euphorie des Palmsonntags, die Ungewissheit des Gründonnerstags, das Scheitern nach menschlichen Maßstäben am Karfreitag und das Schweigen des Karsamstags: diese Tage sind zutiefst menschliche Erlebnisse, aus denen es keine leichten und schon gar keinen schnellen Auswege gibt. Ostern lässt im Leben so vieler auf sich warten.

Jeder Tag hat seine Würde

Jeder Tag der Karwoche, auch die stillen Tage Montag bis Mittwoch, kann für sich allein stehen, weil jeder von uns in seinem persönlichen Leben gerade an einem dieser Tage steht. Ob euphorisch, gleichgültig, ungewiss, traurig oder ratlos. Für viele ist das Leben in ausweglosen Situationen trotz aller Hingabe Alltag; Selbst wenn wir Menschen darin nicht immer Würde sehen, so sind auch unsere Irrwege wertvoll für Gott. Jesus teilte Sorgen und Ängste, steckte selbst in Sackgassen fest; das gibt Euphorie, Sorge und sogar Gleichgültigkeit und dem Scheitern Würde.
Jeder Tag der Karwoche hat seinen Sinn, so wie jeder Tag in deinem Leben. Gehe durch diese Tage, durch dein Leben so wie du es vermagst. Das ist dein Gebet.

Die Predigt stammt von Rudolf Kanzler, Pastoralassistent in der Pfarre Altmünster

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