Selbstverteidigung für junge Rollstuhlfahrer
Sich gegen einen Angreifer wehren, auch wenn man im Rollstuhl sitzt, das zeigte der Welser Polizist und Kyusho-Trainer Patrick Hummer am Sonntag Nachmittag in der Turnhalle Wels-Lichtenegg. Zehn Jugendliche lernten sich selbstbewußt zu verteidigen. Organisiert hat dieses Training Conny Stelzhammer von der Selbsthilfegruppe MMC Oberösterreich für Kinder mit "offenem Rücken". Patrick Hummer ist überzeugt: "Wer sich wehrt, kann verlieren - wer sich nicht wehrt, hat schon verloren". Der Kurs startete mit einer "Schrei-Übung", denn auch richtig laut schreien will geübt sein. Oft vertreiben bereits laute Schreie den Angreifer. Eindrucksvoll zeigte der Kampfsportler, wo sich am Körper empfindliche Nervenpunkte befinden. Durch kräftiges Drücken dieser Punkte, beispielsweise am Kinn, hinter den Ohren oder der Innenseite des Unterarms, wird der Gegner geschwächt. Jeder Jugendliche musste wiederholt versuchen, Angriffe des Polizisten abzuwehren. Auch eine Wasserflasche, ein Kugelschreiber, eine zusammengerollte Zeitung und sogar ein Schlüssel können wirksam zur Verteidigung eingesetzt werden. Patrick Hummer zeigte, wie effektiv man damit zuschlagen oder zustechen kann. Selbstbewußtsein, eine laute Stimme und die Anwendung einiger Kyusho-Griffe sind die Eckpunkte einer effektiven Selbstverteidigung für jedermann, das gilt auch für Rollstuhlfahrer.
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