Den Baum holt's Christkind

REGGEN. Günther De Zordo ist der einzige Christbaumbauer im Bezirk Feldkirchen, der Mitglied der ARGE Kärntner Christbaumbauern ist. Die Bauern erzeugen auf Familienbetrieben Christbäume unter naturnahen Bedingungen.
"Immer mehr kaufen bei heimischen Christbaumproduzenten", weiß De Zordo. "Unsere Bäume haben ein paar Kilometer Transportweg hinter sich, dänische ein paar Tausend."

Zur richtigen Phase

Auf zehn Hektar baut De Zordo Nordmanntannen und Blaufichten an. Hauptberuflich ist er Bauhofleiter in Feldkirchen: "In einem halben Jahr gehe ich in Pension". Optimal ist, wenn die Bäume drei Tage vor dem elften Vollmond geschlagen werden. "Das war heuer der 3. November, viel zu früh. Daher habe ich zu Neumond die Bäume geschnitten", so De Zordo.
Die Mondphasen seien wichtig, der Baum trocknet nicht, verliert keine Nadeln.

Das Christkind kommt

Seine Kunden kaufen hauptsächlich Bäume mit 1,7 Metern Länge, "aber auch 4,5 Meter hohe Christbäume".
Das Geschäft am 24. Dezember sei ruhig. "Am letzten Tag kaufen meist nur Singles einen kleinen Baum." Eltern mit Kindern suchen den Christbaum gemeinsam aus. "Dann bleibt der Baum bis Weihnachten bei mir und wird dann erst von einem Elternteil geholt", schmunzelt De Zordo. "Den Christbaum bringt nun mal das Christkind". Im Frühjahr pflanzt De Zordo die Bäume nach. Bis zu acht Jahre braucht eine zwei Meter hohe Tanne zum Wachsen.
"Heuer hat der Hagel hat einen Teil unsere Bäume ziemlich zerpeckt", hofft De Zordo, dass die Schäden in zwei Jahren herausgewachsen sind.

Ein Christbaum aus unserer Heimat
Die Arbeitsgemeinschaft der Kärntner Christbaumbauern wurde im Jahr 2010 gegründet. 21 Bauern gehören der ARGE an. Ziel ist, den heimischen Christbaum zu bewerben. "Unsere Mitglieder bauen teilweise seit 50 Jahren Christbäume an", sagt Marian Tomazej, Geschäftsführer der ARGE in der Landwirtschaftskammer. "Die durchschnittliche Entfernung von der Christbaumkultur bis zum Verkaufsstand ­beträgt rund 20 Kilometer". Bei einem dänischen Christbaum sind es 1.000 Kilometer und mehr.
Ein Hektar Christbaumkultur bindet während der Produktionsphase von acht bis zehn Jahren ca. 140 Tonnen Kohlendioxid, erzeugt 100 Tonnen Sauerstoff und filtert Staubpartikel aus der Luft.
Übrigens: 71 Prozent der heimischen Haushalte stellen laut des Meinungsforschungsinstituts GfK zu Weihnachten einen Christbaum ins Haus.

Tannen & Fichten
Nordmanntannen und Blaufichten baut Familie De Zordo in Reggen an.
Drei Stellplätze
Bis zum 24. Dezember verkauft Günther De Zordo seine Christbäume auf den Stellplätzen in Feldkirchen (Merkur), Moosburg (Spar) sowie in Villach (Merkur), jeweils von 9 bis 19 Uhr.