Die Drachen hoch über Euratsfeld

EURATSFELD (MiW). "Das Schöne am Drachenfliegen ist die Kreativität: Man näht ihn selbst und lässt ihn später stolz in den Himmel steigen", erklärt Daniela Zitzmann beim 8. Mostviertler Drachenfest in Euratsfeld.
Seit 1997 beschäftigt sie sich nun schon mit diesem außergewöhnlichen Hobby, ebenso lange wie der stellvertretende Obmann des veranstaltenden Mostviertler Drachenvereins Alexander Weber: "Meinst packt einem durch das Reden mit den Leuten das Fieber" und "bist du einmal auf einem Drachenfest gewesen", ergänzt Schriftführer Alfons Müller, "kann es leicht sein, dass du für immer verloren bist."
"Meist beginnt es klassich", erzählt Gunther Barnet, besitzer eines 40-Meter-langen Himmel-Ungetüms: "Ich ließ mit meiner vierjährigen Tochter einen Drachen steigen, dieser endete in einem Baum. Also hab ich ihr einen neuen gekauft. Und einen zweiten, und dritten ... und jetzt mach ich das schon neun Jahre lang."
Gunther Barnet wähnt sich heute stolz, der Besitzer des größten Drachens in Bayern zu sein - im Baum landet dieser nicht mehr, dazu bräuchte es bereits einen ganzen Wald.

Mit einem besonderen Lob schließt die Vereinsobfrau Emma Müller ab: "Es ist verblüffend, aber um sich selbst einen Drachen zu basteln, greifen die Männer eigenständig zur Nähmaschine - wo sonst gibt es denn so etwas?"

Noch weitaus verblüffender ist die Liebe zur Thematik selbst, wie die Obfrau berichtet: "Man lernt sich in der kleinen und überschaubaren Szene schnell kennen. Finden sich zwei Drachenflieger, so wird sogar die Hochzeit zu diesem Thema arrangiert: Es geschieht, dass dann große Brautschleier-Drachen in die Lüfte steigen und das anzusehen ist schon etwas besonders schönes!"

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