Mord: Der Täter ist immer ... der Archivar
Einer besonderen Leidenschaft widmet sich Thomas Buchner.
STADT AMSTETTEN. Wer dieser Tage die Räume des Stadtarchives unter dem Dach des Amstettner Rathauses betritt, sollte aufpassen, dass er nicht in einen Mordfall verwickelt wird. Schließlich versteckt sich hinter der Brille des Stadtarchivars Thomas Buchner ein waschechter Mörder. Karl Schinagl heißt sein Opfer und mit der Aufklärung des Falls beschäftigt sich sein erstes Buch.
Die Seiten gewechselt
Seit Oktober 2014 ist der Historiker als Stadtarchivar in Amstetten tätig. Mit seinem Roman wechselt er sozusagen die Seiten. Vom Amstettner Sherlock Holmes, der versucht historische Fälle zu lösen, wird er in seinem Kriminalroman eher zu seinem Gegenspieler und lässt bereits auf den ersten Seiten des Buches einen Toten zurück.
Einfach begonnen zu schreiben
"Ich bin relativ blauäugig in die Sache hineingegangen", meint der 42-Jährige von seinen ersten Sätzen. Dementsprechend lange hätte die Fertigstellung gedauert, erzählt er von der Entwicklung von Figuren, Strukturen, Komplexität und Handlung. "Ich habe einfach angefangen zu schreiben", sagt er. Sieben Jahre und eine Tochter später ist es schließlich so weit. Das Ziel war, den Krimi zu beenden. Dass er nun auch verlegt wird, freut ihn umso mehr.
Ein historischer Mord
Buchner stammt aus Linz, dort passiert auch der Mord. Es ist ein historischer Sterbefall, denn schließlich spielt die Kriminalgeschichte – wie es sich für einen Historiker gebührt – in der Vergangenheit. Genauer gesagt in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts. Einer "spannende Zeit", meint Buchner, der bereits an seinen nächsten Mord denkt. Die "Leidenschaft" dazu würde ihn nicht mehr loslassen, aber natürlich nur jene der literarischen Mordserie.
Zur Person:
Der 42-jährige Familienvater Thomas Buchner, im Hauptberuf Stadtarchivar in Amstetten, studierte Geschichte und Politikwissenschaften und veröffentlichte nun seinen ersten Kriminalroman "Der Fall Schinagl" im Haymon Verlag.
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