Winter ist Zeit der Einbrecher
Wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden, dann werden auch die Augen der Einbrecher größer.
BEZIRK. Peter Löwenstein vom Fachmarkt Griessler hatte schon mit Einbrechern zu tun: "Insgesamt wurde bei uns schon drei Mal eingebrochen. Das letzte Mal vor etwa sieben Jahren. Da sich bei uns keine großen Bargeldbeträge befinden, wurde damals kurzerhand die Kaffeekasse aufgebrochen. Jegliche elektronischen Geräte blieben unberührt. Jedoch war der Sachschaden ziemlich groß. In letzter Zeit verhält es sich in Scheibbs ruhig, nicht zuletzt weil die Polizei am Abend immer Präsenz zeigt. Wir hatten aber auch schon mal andere Zeiten, wo im Bezirk mehr gestohlen wurde. Auch Richard Pemsel kann sich an einen Vorfall erinnern, der aber schon etwas länger zurückliegt: "Das geschah in der Nacht und damals wurden Schuhe und Gewand aus unserem Sportgeschäft gestohlen. Zurzeit haben wir nur mit kleinen Ladendiebstählen zu kämpfen. Das merkt man aber auch erst, wenn man die leeren Kleiderbügel erblickt."
Relativ ruhig im Bezirk
Dass es sich seit geraumer Zeit ruhig im Bezirk verhält, können auch Bezirkspolizeikommandant Gerhard Traxler und sein Stellvertreter Leopold Pitzl bestätigen und meinen weiter: "Das hat auch damit zu tun, dass wir keinen direkten Anschluss zur Autobahn haben. Als Einbrecher sucht man natürlich so schnell wie möglich das Weite und dafür ist die Autobahn eben am besten geeignet. Dennoch mahnen wir immer zur Vorsicht. Besonders jetzt, wenn es früher dunkel wird, gibt es perfekte Verhältnisse für Einbrecher. Ein sicherer Außenschutz rund um das Haus und eine gute Zusammenarbeit unter den Nachbarn sind das Um und Auf."
Die Sicherheit geht vor
Auch Leopold Trauner vom Fachmarkt Griessler betont, wie wichtig die Sicherheit am Haus ist, besonders an der Haustür: "Zusatzverriegelungen sind immer äußerst sinnvoll. Auch Sicherheitsbeschläge erweisen sich als überaus effizient, da dadurch das Abreißen des Zylinders vermieden wird. Neben Alarmanlagen bieten sich auch Überwachungskameras an."
Im Bezirk Scheibbs scheint man jedenfalls gegen die Langfinger bei Einbruch der Dämmerung bestens gerüstet zu sein.
Bereits 80 Einbrüche im Bezirk
Im Jahr 2013 kam es im Bezirk Scheibbs zu insgesamt 140 Einbrüchen, bei denen Sperrvorrichtungen aufgebrochen wurden. Im folgenden Jahr 2014 wurde 124 Mal eingebrochen. Und heuer probierten es Diebe bereits 80 Mal. Für das Jahr 2015 rechnet man gesamt mit einem Rückgang.
Tipps von Spezialisten:
Achten Sie besonders darauf, dass Kellerschächte, Nebentüren und Terrassentüren verschlossen und entsprechend gesichert sind. Zu beachten ist auch, dass Einbrecher nicht nur am Abend zwischen 17 und 21 Uhr, sondern auch bevorzugt zur Mittagszeit zuschlagen. Eine gute Absprache mit den Nachbarn ist von Vorteil. Bei längerer Abwesenheit empfiehlt es sich, das Haus oder die Wohnung in einem bewohnten Zustand zu lassen. Und das Wichtigste: Den Wohnungsschlüssel nicht unter die Fußmatte legen! (Quelle: LPD NÖ)
Eine Million Häuser im Visier der Einbrecher
Polizei-Sprecher Oberst Markus Haindl beantwortete die Bezirksblätter-Fragen:
Welche Verbrechensarten sind in Niederösterreich die häufigsten?
Haindl: Im Vorjahr wurden etwa 75.000 gerichtlich strafbare Handlungen angezeigt und registriert. Bei mehr als 47.000 handelt es sich um strafbare Handlungen gegen fremdes Vermögen. Wohnhaus- und Wohnungseinbrüche sind vor allem von Oktober bis März eine zentrale Herausforderung. Die Zahl der Einbrüche steigt in diesem Zeitraum um bis zu 100 Prozent. April bis Juni 2014 etwa 400 Einbrüche / Oktober bis Dezember 2014 etwa 800 Einbrüche.
Setzt die Polizei Schwerpunkte?
Die Polizei setzt verstärkt auf intensive Kontrollen an neuralgischen Punkten und zielgruppenorientierte Prävention. Vor allem die Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft wird in den nächsten Jahren noch intensiviert werden.
Welche Objekte sind besonders gefährdet?
Niederösterreich ist ein Land der Einfamilienhäuser (etwa 1 Million Objekte). Diese sind daher auch besonders im Fokus.
Sind die Hausbesitzer im Laufe der Jahre vorsichtiger geworden?
Die Anschaffung von Alarmanlagen wird gefördert. Grundsätzlich ist zu sagen, dass moderne Tür- und Fenstertechnik zumeist einen sehr guten Schutz bietet.
Mehr zum Thema findet man hier.
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