Mehr Energie aus der Region
Strom aus der Sonne hat die höchste Akzeptanz und wird von den Gemeinden weiter forciert.
BEZIRK. "Man muss wissen, was man will", umreißt Landtagsabgeordneter Anton Kasser, Obmann des Gemeindeverbands für Umweltschutz GVU, seinen erfolgreichen Versuch, die Wertschöpfung beim Ankauf von Photovoltaik für zwölf Gemeinden trotz EU-weiter Ausschreibung in der Region zu halten. Profitiert haben lokale Elektriker und die Firmen Lisec und Ertex.
Durch den Großauftrag für 3.600 Elemente konnte eine neue Maschine angeschafft und acht zusätzliche Leute beschäftigt werden, berichtet Martin Aichinger, Geschäftsführer der Firma Ertex. Zwei davon werden wahrscheinlich eine dauerhafte Anstellung erhalten.
Strom für 350 Haushalte werden die Kommunen mit den Modulen produzieren und damit ihr Kanal- und Wassersystem mit eigener Energie betreiben. Bei einem Einspeistarif von 27 Cent sollten sich die Anlagen in acht bis zehn Jahren rechnen. Durch den Einsatz von Laminat statt Aluminium in den Rahmen der PV-Elemente konnte die Energiebilanz auf zwei Jahre gesenkt werden. Dann ist der für die Produktion notwendige Strom durch die Paneele wieder erzeugt worden.
Einen Kaltstart erlebte bei dieser Initiative der Versuch einer Bürgerbeteiligung. Nach dem Nein der Finanzmarktaufsicht mussten erst die rechtlichen Grundlagen gesichert werden.
Die Energieregion Amstetten entwickelte nun ein "sicheres und sauberes Modell". "Wir haben die rechtlichen Rahmenbedingungen abgeklärt. Das Ergebnis wurde im Baukasten 'Bürgerbeteiligung Photovoltaik' zusammengefasst und mit nützlichen Umsetzungswerkzeugen ergänzt“, so GVU-Obmann Kasser.
Die Grundzüge der jeweiligen Beteiligung sind ähnlich. Ein Bürger kauft Anteile an einer Photovoltaik-Anlage, die durch die Gemeinde errichtet wird. Durch den Stromertrag erhält er eine aliquote jährliche Verzinsung seines Kapitals. Nach der vereinbarten Laufzeit erhält der Bürger sein eingesetztes Kapital zurück.
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