Amstetten wird umgeleitet: Halbzeit bei der Sperre der Alten Zeile
Es ist Halbzeit bei Amstettens zwar nicht größter, aber folgenreichster und auffälligster Baustelle.
STADT AMSTETTEN. Die Alte Zeile ist voraussichtlich noch bis 31. August gesperrt. Nach einigen Wochen der Bauarbeiten und der damit verbundenen Umleitungen sind die Reaktionen und Auswirkungen in der Stadt durchaus gemischt.
Während das Gegenverkehrssystem am Hauptplatz gut funktioniert, staut es am Graben und in weiterer Folge bei den Zubringerstraßen. Besonders der Kreisverkehr bei der "Gruber-Garage" ist immer wieder überlastet.
Kunden werden "umgeleitet"
Das Umleitungssystem hätte zudem Auswirkungen auf die Kundenlage in den Geschäften, ist aus der Wiener Straße zu hören. "Die Stimmung ist am Boden", sagt Juwelier Franz Theuer. Nicht nur er spüre seit Baubeginn einen "merklichen Rückgang". Sein Vorschlag, auch die Wiener Straße bis zur Bahnhofsstraße im Zuge der Umleitung für den Gegenverkehr zu öffnen, wurde nicht zugestimmt – aus Platzgründen.
Allerdings unterstützte mancher Autofahrer dann doch diesen Ansatz, indem er in die falsche Richtung geisterte. Auch nach ein paar Umleitungs-Wochen kommt dies immer noch vor.
Gemischte Rückmeldungen
Die Rückmeldungen der Kaufmannschaft seien gemischt, meint Maria Ettlinger vom Stadtmarketing. Grundsätzlich sei eine Baustelle und die damit verbundenen Behinderungen nie gut für eine Stadt. Ob das derzeitige zweispurige System am Hauptplatz Zukunft hätte? Wenn es funktioniert und gut für die Stadt ist, "warum nicht", steht sie allem Positiven offen gegenüber. Betont aber, dass sie eben keine Verkehrsplanerin sei.
Das sagt die Politik
Der Gegenverkehrsbereich am Hauptplatz funktioniere sehr gut, sagt Verkehrsstadträtin Brigitte Kashofer (FPÖ) und lobt die Autofahrer für ihr rücksichtsvolles Verhalten. Die Staus am Graben seien allerdings "gewaltig".
Für die Zukunft kann sie sich eine Gegenverkehrslösung an Hauptplatz und Wiener Straße gut vorstellen, erklärt Kashofer, die wenig von den derzeitigen Einbahnregelungen hält.
Eine "ungewohnte Situation"
Es sei eine "ungewohnte Situation" in der Stadt Amstetten, meint SPÖ-Verkehrssprecher Bernhard Wagner. Eine dauerhafte Gegenverkehrsregelung am Hauptplatz müsse man sich im Rahmen eines Gesamtkonzepts anschauen. "So einfach ist es nicht", berichtet Wagner, der dabei auch auf Parkplätze und Radfahrstreifen verweist.
Zudem sei zu klären, wo etwas geändert werden kann, was geändert werden soll und ob man eine Änderung überhaupt will.
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