Canicross: Mein Partner mit den flinken Pfoten

Durch den "Hundeantrieb" verlängert sich bei jedem Laufschritt die Flugphase des Sportlers. | Foto: privat
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  • Durch den "Hundeantrieb" verlängert sich bei jedem Laufschritt die Flugphase des Sportlers.
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Florian, was ist Canicross?
HAUSHAMMER: Canicross ist, ganz einfach erklärt, das Laufen zusammen mit einem Hund. Der Vierbeiner läuft dabei vor dem Herrchen und bestimmt das Tempo. Der Läufer dahinter entscheidet, wohin man läuft und gibt verbal Richtungskommandos. Die europäische Spitze läuft durchschnittlich mit 23 bis 25 Kilometer pro Stunde über Stock und Stein.

Welche Ausrüstung braucht es?
Der Läufer trägt einen speziellen Laufgurt um die Hüfte und ist mit einer dehnbaren Laufleine inklusive Rückdämpfer mit seinem Hund verbunden. Der Vierbeiner trägt ein Zuggeschirr, sodass Verletzungen vermieden werden und er richtig Geschwindigkeit machen kann.

Hund und Mensch sollten also gut harmonieren?
Ja richtig, beide müssen sich vertrauen, respektieren und gemeinsam unter Stress zusammenarbeiten. Der Hund wird zum engen Partner, der Anstrengung und Freude mit seinem Herrchen teilt. Läufer und Hund müssen topfit sein.

Mit Bikejoring und Scooterjoring gibt es zwei weitere Sportarten in diesem Segment. Wie laufen diese ab?
Diese zwei Disziplinen sind dem Canicross sehr ähnlich. Bikejoring wird mit einem Mountainbike ausgeübt und Scooterjoring mit einem geländefähigen Tretroller.
Bei diesen zwei Zughundesportarten kann man unglaubliche Geschwindigkeiten erreichen. Im Winter gibt es noch zusätzlich Skijoring, ähnlich dem Langlaufen.

Wie bist du auf diese Sportarten gestoßen und seit wann betreibst du diese?
Vor gut drei Jahren zog mein erster eigener Hund „Snow“, ein Siberian Husky, bei mir ein. Zwei Jahre später „Balto“, ein Alaskan Malamute. Diese nordischen Schlittenhunde verlangen Bewegung und Beschäftigung. Stundenlanges Gassigehen ist uns zu langweilig. Step by step entwickelte sich meine Liebe zum gemeinsamen Lauf-Hunde-Sport.

Also wird jetzt gemeinsam „vollgas“ trainiert?
Wie beim Menschen werden die Trainingseinheiten in Kraft, Ausdauer und Tempo unterteilt. Meine zwei Trainingspartner sind auffällig schnell, kräftig und ausdauernd. Noch dazu regenerieren sie um einiges schneller als ich. So steige ich öfters auch auf das Bike beziehungsweise den Scooter um.

Wie und wo trainiert ihr?
Das Training wird sehr flexibel und abwechslungsreich gestaltet. Einmal frühmorgens, das andere Mal spätabends bei strömendem Regen oder eisigen Temperaturen. Egal wie das Wetter oder dein Gemütszustand auch sein mag, die Vierbeiner brauchen Bewegung. Canicross kann man überall ausüben. Das Wichtigste für mich ist, gemeinsam mit den Hunden Spaß in der Natur zu haben und ihnen das zu geben, wofür sie geboren wurden.

Du konntest dir gleich bei den österreichischen Meisterschaften den Sieg sichern, oder?
Ja richtig, Ende November wurde ich mit meinem Hund "Snow" in Baden österreichischer Meister im Canicross.

(Das Interview führte: Jakob Köstler)

Durch den "Hundeantrieb" verlängert sich bei jedem Laufschritt die Flugphase des Sportlers. | Foto: privat
Florian Haushammer mit den Huskys Balto und Snow. | Foto: privat

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