Leserbrief
Das Wirtshaussterben ist ohne Zweifel ein Kulturverlust, und die Praxis rund um die Umbauten wegen des Nichtraucherschutzes war für nicht wenige Wirten eine Herausforderung, die bei nochmaligen Umbauten wegen eines totalen Rauchverbots für so manche Lokalbesitzer wahrscheinlich nicht mehr tragbar wäre.
Aber ohne Raucher diskriminieren zu wollen – ein maßgeblicher Grund für den Gästerückgang ist das sicher. Vor rund zwanzig Jahren hat man es als Nichtraucher in Kauf genommen, mit nach Rauch riechender Kleidung aus dem Lokal zu gehen, heute denken viele Nichtraucher anders und wollen keinen Geruch auf ihrer Kleidung mehr, alleine schon, weil Fast-Food-Lokale und ähnliches durch ihr striktes Rauchverbot die Gewohnheiten verändert haben. Und dann gibt es, um beim Thema Geruch zu bleiben, so manche Wirtshäuser, die zwischen Küche und Gästeraum zu wenig trennen (was für Fast-Food-Lokale in der Regel kein Hindernis darstellt), und auch zu wenig für Frischluft sorgen. Ich selber war einmal regelmäßiger Wirtshausgeher und bin es heute aus diesen Gründen nicht mehr, wenngleich ich darüber nicht wirklich glücklich bin, die zwischenmenschliche Kommunikation hätte schon ihren Wert.
Der Politik ist zu wünschen, dass sie es schafft, ohne große finanzielle Aufwendungen durch kluge Nichtraucherschutzbestimmungen (etwa Raucherzonen, mit denen Raucher leben können bzw. nicht diskriminiert werden) einerseits und durch weitere gute Maßnahmen (das Projekt von Frau LR Resetar geht jedenfalls in die richtige Richtung) hier einen Neubeginn für die Wirtshäuser zu schaffen.
Mag. Robert Ganser, Apetlon
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