Viele Menschen sind entsetzt:
Kahlschlag zwischen Baden und Siegenfeld
SIEGENFELD. Mit Entsetzen beobachten Wanderer die Kahlschläge entlang der Straße von Baden nach Siegenfeld. "Hier schaut's ja noch krasser aus als zwischen Pfaffstätten und Gaaden", erzählt eine Frau. Beim Lokalaugenschein ist das Geschehen im Biosphärenpark Wienerwald nicht zu übersehen.
Aufforderung zu Sicherungsmaßnahmen
"Da kann man gar nichts machen," berichtet der Heiligenkreuzer Bürgermeister Franz Winter (ÖVP). "Die Straßenmeisterei befährt die Straßen und fordert die Waldeigentümer auf, so genannte Sicherungsmaßnahmen an bestimmten gefahrvoll erscheinenden Parzellen vorzunehmen." Das bedeutet an sich nicht unbedingt einen Kahlschlag. Der Eigentümer müsste sich auf die Suche nach gefährlichen Bäumen machen und diese einzeln entfernen, denn die Straßenmeisterei markiert nicht einzelne Bäume. Der Hintergrund der Aufforderung zur Sicherungsmaßnahme sind Haftungsfragen. Winter: "Die Straßenmeisterei muss dafür sorgen, dass das Befahren der Straße sicher ist. Durch die schriftliche Aufforderung an den Eigentümer, für diese Sicherheit zu sorgen, ist die Straßenmeisterei quasi aus dem Schneider. Kommt der Eigentümer der Aufforderung nicht nach, wäre er in die Haftung zu nehmen."
Da die Suche nach einzelnen gefährdenden Bäumen aber teuer und letztlich unsicher ist, greifen die Waldbesitzer oft zur drastischen Maßnahme des Kahlschlags. "Wenigstens kommt etwas Licht ins Tal", versucht Winter einen positiven Aspekt zu finden. "Aber es war in einem heißen Sommer immer ein herrlich schattiges Tal", argumentieren alle die, denen herzlich leid um die Bäume und das kühlende Blätterdach ist. Ihnen allen bleibt jetzt nur noch die Hoffnung auf Aufforstung oder Nachwuchs durch Naturverjüngung.
Problematik ähnlich an Wanderwegen
Laut Bürgermeister Franz Winter ergibt sich in Bezug auf die Sicherheit auch eine ähnliche Problematik entlang von Wanderwegen. Drohen dann auch hier massive Eingriffe? Winter: "Ich glaube nicht. Derzeit ist das alles in Diskussion. Aber vielleicht setzt man beim Begehen der Wanderwege dann doch auf die Eigenverantwortung der Wanderer."
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