Charme-Offensive für Betreutes Wohnen
Anton Bosch zog bei der Präsentation seines „Betreuten Wohnens“ - er nennt es lieber "Hotel für Senioren" - alle Charme-Register. Mehr als 100 Personen hörten vorigen Mittwoch seine "G'schichtln rund um ältere Leute" an. Dass es im Ort über das Wohnprojekt seit Monaten heftige Diskussionen gibt, geriet fast in Vergessenheit.
Bosch will mit seiner Firma Aura auf einem Grundstück der Familie Höllrigl nahe der Bahn ein Haus für betreutes Wohnen errichten – 29 geförderte Zweizimmer-Wohnungen mit großem Bad und Balkon und Gemeinschaftsräumen. Als Beispiel führte Bosch immer wieder das Haus „Leovital“ in Leobersdorf an - ein Haus für eigenständiges Leben, wo aber auch pflegerische Bedürfnisse abgedeckt sind.
Die Hauptkritikpunkte des Kottingbrunner Polit-Streites klangen im Lauf des Abends nur zaghaft an. Könnte die Bahn neben dem Haus nicht zu laut sein? Bosch verwies auf moderne Schallschutztechniken. Ebenso verwies Bosch alle Gerüchte, die Familie Höllrigl würde mit dem Projekt „regelrecht abcashen“, zurück in die „Küche“. Der 5000 Quadratmeter-Grund bleibe im Besitz der Familie - das Haus werde im Baurecht auf Kosten der Aura gebaut - und gehört ihr auch weiter, das Personal müsse die Gemeinde stellen. Die künftigen Mieter müssen ca. 9000 Euro Baukostenzuschuss bezahlen. Die Monats-Miete ist 500 Euro, die Strom- und Heizkosten liegen bei ca. 100 Euro. Bosch launig: „Es gibt aber auch Pärchen, die kommen mit 50 Euro Heizkosten aus – die kuscheln noch immer.“ In eine Interessentenliste kann man sich bereits eintragen. Kottingbrunner werden bevorzugt. Fertig soll alles 2015 sein.
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