Blumen waren überall: Die Gartenmanie der Habsburger
BADEN. "Wir haben lange überlegt, welches Wort wir für dieses besondere Hobby der Habsburger wählen sollten - Gartensucht, Gartenlust oder Gartenwahn? Bis wir auf 'Manie' gekommen sind, nicht im Sinn einer Krankheit, sondern im Sinn einer schier überbordenden Leidenschaft", berichtet Kulturstadtrat Hans Hornyik. Im Kaiserhaus kann man dieser Manie nun in sechs Räumen nachspüren.
Raum 1: Biedermeier
Kaiser Franz (1768–1835) erhob die Blumenmalerei zum Akademiefach. Die Folge: Blumenmotive waren überall. Der Kaiser selbst war Blumensammler, wie es ihm auch die Badener Bürger gleichtaten und aufkommende Modepflanzen, wie Rosen, Pelargonien oder Chrysanthemen sammelten. Im Wiener Raum entstanden viele Gärten.
Raum 2: Die Gärten
Wiewohl als „Blumenkaiser“ tituliert, hat Kaiser Franz das Gärtnern nie richtig gelernt. Wohl aber war er Legenden zufolge stets ein guter Freund seines Hofgärtners.
Raum 3: Grüne Spuren
Der Bodenbelag in diesem Raum ist als Landkarte gestaltet, die zeigt, wo im Bezirk Gartenanlagen waren und sind - von Dornau bis Laxenburg. "Wenn der Belag gut abgetreten wird, war die Ausstellung ein Erfolg", so Hornyik.
Hier erfährt man von über 1.000 Rosen im Garten der einstigen Weilburg. Das Rosarium Baden führt diese Tradition fort.
Raum 5: Was im Garten blühte
Für Kaiser Franz waren exotische Pflanzen Statussymbole. In Glashäusern wurden Pflanzen kultiviert, die zu Raritäten am europäischen Kontinent zählten und per Schiff von Übersee importiert wurden.
Raum 6: Seiden und Obst
Der Raum geht den Spuren der Seidenspinnerei (wozu Maulbeerbäume auch in Baden gepflanzt wurden, und es von ihnen nur noch einen beim Heurigen Breyer gibt) nach, aber auch der unglaublichen Obstvielfalt.
ZUR SACHE:
Die Ausstellung "Die Gartenmanie der Habsburger" ist bis 1. November im Kaiserhaus am Hauptplatz Baden zu sehen. Wissenschaftliche Leiter sind MMag. Astrid Göttche und DI Dr. Christian Hlavac. Zur Ausstellung ist auch ein Buch erschienen.
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