Sex auf Skype: Bub (16) erpresst
BEZIRK BADEN (Lorenz). „Die Dunkelziffer ist sicher höher, viele Opfer schämen sich, eine Anzeige zu machen“, ist sich ein Kriminalbeamter sicher.
Nicht so ein 16-jähriger Bursch aus dem Bezirk, er ging zur Polizei und erstattete Anzeige. Obwohl die Sache für ihn durchaus peinlich war. Er habe, so erzählt er am 3. März, über Facebook eine Freundschaftsanfrage bekommen. Er antwortete darauf und es entwickelte sich rasch ein reger Chatverkehr mit seiner attraktiven neuen „Freundin“. Sie wünschte sich, mit dem 16-Jährigen über Skype in Form einer Videokonferenz zu kommunizieren. Schnell wurde der Kontakt immer freizügiger und der Jugendliche wurde dabei zu ebenso freizügigen Handlungen aufgefordert und er machte leider mit. Daraufhin wurde der Videokontakt sofort abgebrochen. Aber schon einige Minuten später erhielt der Bursch auf Skype einen Videomitschnitt dieser freizügigen Handlungen, verbunden mit der Forderung 5.000 Euro zu überweisen.
Widrigenfalls würde das Video mit einem entsprechenden Text auf diversen Internetforen veröffentlicht werden. Die Polizei ermittelt nun. Meist agieren aber die Tätergruppen mit Lockvögeln aus dem Ausland und sind schwer greifbar.
"Der Neffentrick zieht nicht mehr, dagegen sehen wir bei Betrügereien und Erpressungen im Internet eine deutliche Zunahme", so Major Oswin Huber, Leiter des Kriminaldienstes in Baden.
Auch reifer Mann "blechte"
Erst vor wenigen Tagen passierte es wieder: Ein reiferer Mann lernte einen jungen "Lockvogel" im Internet kennen, es begann eine nette Kommunikation, dann klagte die Dame über finanzielle Not. Und schon floss das Ersparte des Mannes auf ihr Konto, die Anzeige kam wohl zu spät. Die Polizei nimmt an, dass hinter den Damen ein Mann steht, der die Delikte in Auftrag gibt und das Geld einsteckt.
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