Kottingbrunn: "Falkenpapa" erwartet Nachwuchs
KOTTINGBRUNN. "Hermann, was ist mit deinen Falken?" Diese Frage muss sich Gemeinderat Hermann Pieller in diesen Tagen oft anhören. Seit 2014, als er in der Nische eines kaputten Turmfensters im Wasserschloss ein Falkennest entdeckte, betreut Hermann Pieller das "Falkenprojekt". Längst hat er den Spitznamen "Falkenpapa" bekommen.
Ein Opfer der Krähen
2014 fraßen noch böse Krähen die frisch geschlüpften Falkenküken.
Hermann Pieller wollte das in Zukunft verhindern. Die Tiere stehen immerhin unter Naturschutz. Nach einem Plan von Experten der Universität für Bodenkultur, die in Haringsee eine Greifvogelstation betreiben, ließ er am Bauhof in Kottingbrunn einen Nistkasten anfertigen. Tatsächlich wurden im Vorjahr fünf junge Falken flügge und mit Ringen katalogisiert. Zusätzlich haben sie gelbe Ringe bekommen, damit sie ihrer "Heimat" zuzuordnen sind.
Nistkästen mit Beobachtungsfenster
Heuer kam ein zweiter Nistkasten dazu, der ebenfalls angenommen wurde. In einem liegen nun fünf Falken-Eier, im anderen vier. "Auf der einen Seite ist der Sichtkasten offen, sodass die beiden Falkenpärchen immer ein- und ausfliegen können. Auf der anderen Seite habe ich ein Sichtfenster mit Vorhang anfertigen lassen, damit ich die Tiere beobachten kann - sowohl die Pärchen als auch die Jungen, die nach ca. drei Monaten flügge sind", beschreibt der Falkenpapa die Bauweise der Nistkästen.
Nachwuchs kommt demnäch
st
In diesen Tagen ist es wieder so weit. "Schon bald erwarte ich neuen Nachwuchs", schmunzelt Hermann Pieller. Die Turmfalken von Kottingbrunn sind auch für die Boku-Forscher interessant, denn selten brüten und wachsen diese Tiere in so "greifbarer Nähe" auf. Man muss "bloß" in einen der Zwiebeltürme steigen, über ein paar Dachbodenbretter und Leitern klettern - und schon ist man beim (eher karg gehaltenen) Nest.
Nahrhaftes Kottingbrunn
Die Falken sind bekannt für ihre scharfen Augen - und Turmfalken heißen sie, weil sie von hohen Stützpunkten aus einen weiten Rundumblick auf ihre Beute haben, ohne den Kopf bewegen zu müssen. Sie rollen bloß die Augen. Vorzugsweise fressen sie Frösche, Kröten, Mäuse und Lurche - in Kottingbrunn gibt es davon genug. Im Herbst fliegen sie nach Tunesien oder Süditalien zum Überwintern, Ende März kommen sie zurück, um hier zu brüten. "Ich vermute, dass einer brütenden Falken ein Heimkehrer ist - ein im Vorjahr geschlüpftes Tier."
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