Streit um Stundenlöhne für Politiker
TRAISKIRCHEN. Ein handfester und mit deftigen Worten gespickter Streit um Politikerbezüge ist in Traiskirchen von der FPÖ vom Zaun gebrochen worden. Im Vorfeld der Gemeinderatssitzung vom 30. März kritisierten Stadtrat Lojowski und Gemeinderat Langthaler die Bürgermeisterbezüge.
Andreas Babler würde nicht nur etwa 7.400 Euro brutto als Bürgermeister bekommen, sondern noch zusätzlich 4000 brutto als Leiter der Stabstelle Kommunikation (Fulltime-Dienstvertrag mit der Gemeinde). Babler erwidert: "Es handelt sich gesamt um einen Netto-Betrag von plus minus 3500 Euro. Hochgerechnet auf eine 60 Stunden-Woche und mehr bleibt mir ein Netto-Stundenlohn von 7 - 10 Euro, dabei habe ich 200 Bedienstete und ein 50 Millionen-Budget zu verwalten. Und das Bürgermeistersalär ist erst seit Jänner so hoch - weil wir die 20.000 Einwohner-Marke überschritten haben und das Gesetz es so vorsieht."
In Richtung Stadtrat Lojowski sagt er: "Lojowski spricht von einem Stadtratssalär von 1800 Euro, wohlgemerkt netto. Wenn ich ihm großzügig zugestehe, dass er 50 Stunden im Jahr für die Gemeinde tätig ist, kommt er auf einen Netto-Stundenlohn von 400 Euro. Der FPÖ schwimmen die Felle davon, weil sich unsere Stadt so gut entwickelt, da bleibt ihnen nur eine Schmutzkübelkampagne über."
Nicht mundfaul auch FPÖ-Nationalratsabgeordneter Christian Höbart aus Guntramsdorf. Er nannte Babler einen "Nadelstreifsozialisten" und wünschte ihm für seine Stabstellen-Bezüge der letzten beiden Jahre ein "schlechtes Gewissen bis zum Sankt NImmerleinstag". Babler kontert: "Höbart soll nicht groß reden. Er hat als Nationalratsabgeordneter und Geschäftsführer in Guntramsdorf auch einen Doppel-Bezug."
Babler hat bereits angekündigt, sein Dienstverhältnis als Stabstellen-Leiter einvernehmlich zu lösen, sein Nachfolger tritt ab Mai den Dienst an. Babler: "Ich brauche noch mehr Zeit als Bürgermeister, aber auch für meine Familie."
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