Inseratenmarkt anno dazumal
TRAISKIRCHEN. „Tausche zwei Nachttischlampen gegen ein Paar Halbschuhe“, solche Inserate sind uns heute fremd. Doch vor etwa 70 Jahren waren sie in Zeitungen üblich. Es wurde getauscht, gehandelt, vermisste Söhne und Ehemänner gesucht, „es war eine Zeit, die alles auf dem Kopf stellte“, so beschreibt Reinhard Götz die Jahre nach Ende des Weltkrieges. Eine Zeit, die man heute sich sehr schwer vorstellen kann. Nun hat Götz, er war damals noch ein Kind, 400 Bilder gesammelt, um das Leben in den Nachkriegsjahren in Traiskirchen und Baden dem Publikum vorzuführen. Zu sehen ist diese Ausstellung im Stadtmuseum Traiskirchen. Der Schwerpunkt liegt auf der Darstellung der zweiseitigen Stimmung dieser Zeit, einerseits gab es das positive Grundgefühl, „die nationalsozialistische Herrschaft und damit der Krieg ist zu Ende, andererseits war das Ende des Krieges kein Ende des Schreckens. Österreich war von den vier Siegermächten besetzt. In Niederösterreich waren sowjetischen Truppen stationiert. Baden und Traiskirchen waren Sitze der russischen Kommandantur. Es herrschte große Not, Familien waren durch den Krieg zerrissen worden. Häuser zerstört, in den Fabriken fehlten Maschinen, mit einem Wort den normalen Alltag zu meistern war eine Kunst. Und die „Befreier“ brachten nicht immer Frieden. Erst langsam besserte sich die Situation und das Leben normalisierte sich wieder.
Einen Eindruck der damaligen Jahre kann man nun bei der Sonderausstellung „Österreich wird frei“ gewinnen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.