Kinderbetreuung im Bezirk Braunau hat sich leicht verbessert
BEZIRK. Vor 15 Jahren hat die Arbeiterkammer OÖ (AK OÖ) den ersten Kinderbetreuungsatlas präsentiert. Seither ist das Angebot in den meisten oö. Gemeinden wesentlich besser geworden. Leichte Verbesserungen gibt es auch im Bezirk Braunau. Zu den fünf „1A-Gemeinden“ ist allerdings seit dem Vorjahr keine neue dazugekommen. Von flächendeckenden Betreuungsangeboten, die eine Vollzeitbeschäftigung der Eltern gut ermöglichen, ist der Bezirk noch immer weit entfernt.
Als Maßstab für das Ermöglichen einer Vollzeitbeschäftigung hat die AK heuer bereits zum fünften Mal den Vereinbarkeitsindikator für Beruf und Familie (VIF) herangezogen, der für Kindergärten folgende Kriterien vorsieht: Mindestens 45 Stunden wöchentliche Öffnungszeit, werktags Montag bis Freitag an vier Tagen pro Woche mindestens 9,5 Stunden geöffnet, Angebot Mittagessen, maximal fünf Wochen im Jahr geschlossen.
Jene Gemeinden, die alle diese Voraussetzungen erfüllen und darüber hinaus auch eine Betreuung für Unter-Dreijährige und Volksschulkinder anbieten, hat die AK als „1A-Gemeinden“ besonders positiv hervorgehoben.
„1A“ sind im Bezirk Braunau die fünf Gemeinden Aspach, Braunau, Mattighofen, St. Pantaleon und St. Veit. Das sind 10,9 Prozent aller Gemeinden des Bezirkes Braunau, der damit leider noch immer klar unter dem ohnehin sehr niedrigen Oberösterreich-Durchschnitt von 17,1 Prozent liegt.
Von den oberösterreichweit 72 Gemeinden, die ihre Angebotssituation seit dem Vorjahr verbessern konnten, entfallen fünf auf den Bezirk Braunau.
Eggelsberg, Roßbach und Perwang können sich nun zu den zwölf A-Gemeinden des Bezirks zählen. In Eggelsberg und Roßbach wird nun auch eine Nachmittagsbetreuung für Volksschulkinder angeboten. In der Gemeinde Perwang verlängerten sich die Öffnungszeiten des Kindergartens und in Franking ist neu, dass Kinder unter drei Jahren im Kindergarten mitbetreut werden können. Die Gemeinde Auerbach kooperiert mit der Gemeinde Jeging und konnte auf diesem Weg ihr Betreuungsangebot ausbauen.
Zwölf der insgesamt 46 Gemeinden (26,1 Prozent) im Bezirk fallen in die Kategorie „A“ und haben sowohl ein Angebot für Unter-Dreijährige und Volksschulkinder als auch einen Kindergarten mit Mittagessen und Öffnungszeiten von mehr als acht Stunden täglich (OÖ: 34 Prozent).
In 26,1 Prozent der Braunauer Gemeinden (OÖ: 12,6 Prozent) gibt es kein Betreuungsangebot für Unter-Dreijährige, in 43,5 Prozent keine Betreuung für Volksschulkinder (OÖ: 21,9 Prozent). 30,4 Prozent der Gemeinden bieten kein Mittagessen im Kindergarten (OÖ: 24,8 Prozent) und 58,7 Prozent haben Kindergärten, die weniger als acht Stunden täglich geöffnet sind (OÖ: 45,7 Prozent).
„Damit Beruf und Familie endlich unter einen Hut gehen, brauchen wir ausreichend Kinderbetreuungsplätze, wo sich die Kleinen wohlfühlen und wo sie professionell gefördert werden“, fordert AK-Präsident Johann Kalliauer. Doch das ist nur die eine Seite der Medaille: „Auf der anderen Seite brauchen wir Einrichtungen, die zu den mittlerweile recht flexiblen Arbeitszeiten und Lebensrealitäten der berufstätigen Eltern passen. Mehr Kinderbetreuungseinrichtungen, die beide Anforderungen erfüllen – das ist einer der zentralen Wünsche unserer Mitglieder.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.