Großartige Premiere des Jedermann-Theaterstücks von Felix Mitterer

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BRAUNAU. Es geht ganz schön wild, machthungrig, menschenverachtend und teufelsbesessen auf der Theaterbühne des Braunauer Bauhoftheaters am altehrwürdigen Kirchenplatz her.

Der bis zum Exzess machtbewusste, dauergrinsende Teufel hat alle im Griff. Und der barmherzige Gott? Liegt mit seinen Kindern, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist, im Dauerclinch. Weil der Sohn offenkundig nicht kapiert hat, warum er 33 lange Jahre die sündige Erde bis zum Tod am Kreuz erdulden musste. Verlassen, wie er meint, vom eigenen Vater, und weil der Geist Gottes die Atmosphäre nicht verträgt, wo jeder des anderen Feind ist.

Beklemmend, all die Typen auf der Bühne: der Waffenhändler Jedermann, seine Sekretärin, eine Buhlschaft durch und durch, die bekennt, Jedermann’s Hure zu sein. Seine Freundin, die Bundeskanzlerin, nach außen hin seriös, nur das Beste wollend, dabei ebenso käuflich. Der Nachbar, einst steinreicher Unternehmer, dann total dem Ruin preisgegeben. Der Gewerkschaftspräsident, der mit ausgebeuteten Arbeitern um die Macht jongliert. Jedermann’s Mutter, die von Depressionen geplagt im Selbstmord endet. Der Sohn, von Drogen beherrscht. Der unheilige Kardinal und so weiter, und so weiter. Immer gleichbleibend, da gleichmachend nur der Tod ist – der geheimnisvolle Diener, dem man viel zu wenig Beachtung schenkt, obwohl er als Einziger zuverlässig seine Pflicht erfüllt.

Diese verruchte Welt. Darauf verstehen sich die Braunauer und deutschen Künstler um den Regisseur und Chef des Bauhoftheaters Robert Ortner, der dank seiner Spielerpersönlichkeit auch als Teufel und Trouble-Shooter die Bühne beherrscht. Ihm stehen die 12 anderen Schauspieler an Ausdruckskraft kaum nach. So entsteht eine Spannung des Lasters, die den Zuseher in seinen Bann zieht.

Auch in den anderen Bereichen, die zu einem großartigen Theatererlebnis gehören, ist die Braunauer Aufführung von „Ein Jedermann“ wie aus einem Guss. Das gilt für die Bühne und das Bühnenbild, das die Trostlosigkeit menschlichen Versagens und das Beharren auf Macht, die zur Ohnmacht abgeleitet, unterstreicht. Und das gilt genauso für die Kostüme und die Maske, für die Simone Sommer und Sonja Huber verantwortlich zeichnen, die Musik der Band von Philipp Eberlein und die Technik von Gunnar Bressnik – alles unter der Produktionsleitung von Wolfgang Dorfner.

Das Theaterstück von Felix Mitterer in der Braunauer Aufführung wird dem Publikum in guter Erinnerung bleiben. Weil es eine ungeheure Szenendichte hat, stimmig ist und schauspielerisch eine große Qualität besitzt. Weitere Aufführungen finden heute, morgen und übermorgen statt sowie am 21., 22., 23., 28. und 29. Juli – jeweils um 20.30 Uhr. Eine Benefizvorstellung für Simbach geht am Samstag, 30. Juli, um 22.30 Uhr über die Bühne. Karten für 16 und 10 Euro können ab 19.30 Uhr jeweils an der Abendkasse erworben werden.

Text und Fotos: Johannes Schaffarczyk

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