"In Afrika ist alles so anders"
Ein halbes Jahr lang war Katrin Paischer aus Munderfing in Ghana und half dort Kindern.
MUNDERFING (ach). „Es ist alles so anders und unvorstellbar“, sagt Katrin Paischer über ihren freiwilligen Dienst in Accra, der Hauptstadt von Ghana.
Von Oktober bis März war die 20-jährige HLW-Maturantin für die deutsche Organisation „Rainbow Garden Village“ unentgeltlich im Einsatz. Bei drei Projekten wurde die junge Frau eingesetzt. In einer Schule, bei einem Chiropraktiker in einem Wellness-Center und einem Kinder-Hospital. Die meiste Zeit verbrachte Paischer an einer Privatschule, wo sie zwei Lehrkräfte im Schulalltag tatkräftig unterstützte. Die 18 Kinder zwischen eineinhalb und vier Jahren bekamen nach dem Unterricht ein Mittagessen, danach hieß es Klasse aufräumen, wickeln und waschen. Bei den anderen Projekten ging sie einem Chiropraktiker zur Hand und unterstützte körperlich beeinträchtigte Kinder bei therapeutischen Maßnahmen. Geistig und körperlich sei der Aufenthalt in Afrika eine Herausforderung gewesen. „In Ghana haben Kinder einen anderen Stellenwert als bei uns, auch die Erziehung ist viel strenger“, schildert Paischer, die in verschiedenen englischsprachigen Gastfamilien respektvoll aufgenommen wurde. Einmal seien elf Mädels ihrer Truppe in nur zwei Zimmern untergebracht gewesen und ein anders Mal hätte es für eine Woche kein fließendes Wasser gegeben. Auch Strom war keine Selbstverständlichkeit. Die Slums mitten in der Stadt und der krasse Unterschied zwischen Arm und Reich - imposante Villen stehen neben Wellblechhütten - schockierten sie. Auch Müll liege überall herum und wenn es regne, verteile sich der Unrat auf die ganze Stadt, sagt sie. Die Hitze, das scharfe und fette Essen hätten ihr zu schaffen gemacht, manches Mal sei sie an ihre Grenzen gestoßen.
Die Eindrücke haben das Leben der Munderfingerin nachhaltig verändert. Trotzdem ist das Bild, das sie von Afrika mitnimmt, ein ganz Besonderes. In ihrer Freizeit erkundete sie per Schiff und Bus das Land und wurde mit traumhaften weiten Aussichten, vor allem im Nationalpark, belohnt.
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