Aus für Hühnerstall

Franz Reinthaler war ein Gegner des Hühnerstalls. Ihn freut die Entscheidung.
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  • hochgeladen von Andreas Huber

ALTHEIM. Nun ist es endgültig fix. Der in Altheim geplante Hühnerstall eines jungen Landwirtes für 30.000 Hühner wird nicht gebaut. Zumindest nicht am vorgesehenen Standort. Der Hühnerstall war seit Dezember 2014 in fast allen Gemeinderatssitzungen ein heftig und teils emotional geführter Diskussionspunkt. Die BezirksRundschau hat immer wieder davon berichtet. Letztendlich scheiterten die Pläne am Standort. Die Fläche liegt zu großen Teilen in einem Wasserschutzgebiet und in unmittelbarer Nähe zu einem Betriebsbaugebiet für 13 Gemeinden. Das Land hat im Oktober des Vorjahres ein Veto gegen die Umwidmungspläne eingelegt, da die Fläche grundsätzlich auch für die Haltung von wesentlich mehr als die ursprünglich geplanten 30.000 Masthühner geeignet gewesen wäre. Die Umweltanwaltschaft sah die Grundlage für ein Projekt, dass einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterliegt. In der Gemeinderatssitzung vom 4. Februar hätte daher die Hühnerstückzahl auf 39.000 beschränkt werden sollen. SPÖ-Fraktionsobmann Josef Dax stellte aber den Gegenantrag, den ursprünglichen Beschluss der Flächenumwidmung vom 16.12.2014 generell aufzuheben. Mit den Stimmen der SPÖ und FPÖ (hier gab es eine Gegenstimme), wurde dieser Antrag mehrheitlich angenommen. Das bedeutete das Aus für die Ausbaupläne des Landwirtes an diesem Standort. Gefreut hat das die Hühnerstallgegner, sie waren wieder zahlreich erschienen.

Bereits im Vorfeld der Sitzung langten im Gemeindeamt mehrere Stellungnahmen von Grundnachbarn ein, die sich alle gegen die Widmung und Begrenzung der Tierhöchstzahl richteten. Natürlich kam es auch während der Gemeinderatssitzungen zu Diskussionen.

Gemeinderat Johann Schlüsslbauer (SPÖ):
Ich bin ein Gegner des Projektes. Ich habe mich zum Thema Massentierhaltung informiert und viele kritische Berichte gesehen. Unter all diesen Aspekten kann ich keine Zustimmung zur Massentierhaltung geben. Kleine Landwirte müssen sterben, wenn Großbetriebe entstehen.

Gemeinderat Franz Barth (FPÖ):
Ich bin gegen den Standort, weil er im Wasserschutz- und Industriegebiet liegt. Aber es ist natürlich so, dass es im Supermarkt Hendl um fünf und zehn Euro gibt. Das teure Hendl können sich viele nicht leisten.

Vizebürgermeister Harald Huber (FPÖ):
Ich habe mit dem Landwirt lange gesprochen. Zur Massentierhaltung kann man stehen wie man will. Der Standort ist aber ungeeignet, da er zu 2/3 im Wasserschutzgebiet liegt. Der Standort ist daher nicht tragbar. Auch wenn die Tierzahl auf 39.000 eingeschränkt wird, bleibt die Fläche aber gleich. Was ist, wenn es zu einer Gesetzesänderung kommt und dann doch mehrere Ställe möglich sind?

Bürgermeister Franz Weinberger (ÖVP):
Dass die Auflagen einmal gelockert werden, kann ich mir nicht vorstellen. Zur Massentierhaltung: Den Landwirten wäre es auch lieber, mit weniger Tieren ertragreich wirtschaften zu können. Der Standort wurde von Sachverständigen als gut befunden. Daher hat der Landwirt überhaupt den Antrag gestellt. Er ist ein innovativer Landwirt, welcher etwas machen will. Wir müssen froh sein, wenn trotz Preisverfall in der Landwirtschaft noch Investitionen getätigt werden. Die langen Tiertransporte stören niemanden, die Haltung schon. Aus den Augen, aus dem Sinn.

Vizebürgermeister und Ortsbauernobmann Rudolf Wintersteiger (ÖVP):
Wir werfen dem Landwirt Prügel vor die Füße und es wird ihm die Hölle heiß gemacht. Diese Hetzkampagne ist ein Trauerspiel. Die Betriebe werden jährlich weniger. Der Landwirt investiert in Altheimer Firmen, ihm Profitgier vorzuwerfen ist unverständlich und trifft bei ihm sicher nicht zu. In der Textilindustrie wird Kinderarbeit geleistet und beim Schiffstransport wird eine Unmenge an Schweröl verbrannt. Das wird alles akzeptiert. Was die Antibiotika betrifft: Stellt euch doch vor die Apotheke und schaut, was die Leute da direkt einwerfen. Im Kanal wird das dann entsorgt. Das Industriegebiet ist aus der Windrichtung. Wir dürfen uns nicht wundern, wenn die letzten motivierten Betriebe auch noch aufhören. Ich stehe zu unseren Bauern.

Werner Doringer (Hühnerstallgegner):
Danke, dass dieses Projekt nicht stattfindet. Durch SPÖ und FPÖ wurde ein Pflänzchen gesetzt. Wir werden es pflegen und hoffen, dass keine dunkle Wolke kommt.

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Foto: amixstudio/stock.adobe.com
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