LESERBRIEF: "Abbruch Hitlerhaus – einmaliger Rechtsfall"

"Der nun angekündigte Abbruch des sogenannten Hitlerhauses in Braunau wäre ein wohl einmaliger Fall in der Rechtsgeschichte Österreichs, ebenso wie die Enteignung der Besitzerin. Dies vor allem weil bisher unterlassen wurde, den Nachweis zu erbringen, dass Adolf Hitler tatsächlich hier geboren wurde. Bis 1938 (gewaltsamer Anschluss Österreichs) waren sowohl das kleine Innstädtchen Braunau als auch das Hitlerhaus völlig unbedeutend. Die perfide NS-Geschichtsschreibung erklärte dieses Haus zum Geburtshaus des Führers und das, obwohl immer wieder andere Geburts-Adressen genannt wurden. (Siehe auch: Biografie Leopold Kohr und Egon Wertheimer von Gerald Lehner – 1994).

Mit einem Abriss würde man genau das Gegenteil von dem erreichen, was man eigentlich beabsichtigt. Dieser Akt würde durch die Weltpresse gehen und erst recht jene Kräfte mobilisieren, die man eigentlich abwehren wollte. Es könnte zu NS-Protestmärschen und Ausschreitungen kommen, deren Eindämmung Unsummen an Kosten verursachen könnten und das Haus würde als „Märtyrersymbol“ erst recht die internationale Aufmerksamkeit auf Braunau lenken.

Das Abbruchmaterial würde für Spekulanten zum gewinnbringenden Handelsobjekt des gierigen Souvenirhandels werden und die Erinnerung erst recht aufrecht erhalten und Braunau zum „Pilgerziel“ werden. Die Abbruchabsicht stellt mit Sicherheit einen groben Eingriff in die Rechte der Besitzerin, aber auch die Hoheitsrechte der Stadt bzw. des Denkmalschutzes dar, was erst vom OGH zu bestätigen ist.

Für Braunau ist diese Situation höchst fatal, denn zu intensive Proteste gegen den Abbruch würden von den Nazigegnern als Zeichen gesehen, dass hier die Nazivergangenheit heraufbeschworen werde. Braunau war und ist niemals eine NS-Hochburg gewesen. Näheres dazu ist im Buch „Kriegsende in der Heimatstadt des Führers“ (Verlag Innsalz-Aumayer) nachzulesen, das demnächst erscheint.

Völlig vergessen wurden auch die Vereinbarungen, die im Mai 1945 zwischen Vertretern der US-Truppen und Vertretern der Stadt getroffen wurden. Nämlich dieses Haus nicht ungenutzt NS-Sympathisanten zu überlassen, sondern dort jene Grausamkeiten und Untaten zu dokumentieren, die dieses Horrorregime zu verantworten hat. Diese „Bringschuld" besteht noch immer und schreit nach Erfüllung.

Peter G. Krebs, Braunau

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