Wetterfahne ziert wieder Pfarrkirche
SIMBACH (gei). Nachdem es bereits im Mai 2015 nach dem Sturmtief "Niklas" Hinweise auf undichte Stellen in der Dachhaut der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt gab, wurde nun kürzlich die Wetterfahne nach vollständiger Restaurierung wieder an ihren ursprünglichen Platz befestigt. Bereits zuvor wurde die Balkenkonstruktion im Bereich der undichten Stellen erneuert.
Durch die schadhafte Wetterfahne drang nämlich Wasser in die Holzkonstruktion ein und verursachte hier große Schäden. Am 30. Juli wurde der hintere Teil des einschiffigen Backsteinbaus eingerüstet, nur wenige Tage später, am 4. August, wurde die komplette Wetterfahne mittels eines Hebekrans von der Dachkonstruktion entfernt. In der Zwischenzeit wurden die einzelnen Teile wie Wetterhahn, Kugel, Kreuz und Befestigungsstange von Rost entfernt. Besonders die Kugel und die Manschette, die eigentlich das Regenwasser abhalten sollte, waren in einem ziemlich maroden Zustand.
Im Rahmen der Wiederaufbereitung wurden die Kugel und der Wetterhahn auch vergoldet. Hier nahm man die Dienste von Kirchenmaler und Vergolder Friedrich Riedel aus Marktl in Anspruch. Unterstütz wurden die Arbeiten auch von Max Gantner, in seiner Werkstatt wurde die Wetterfahne gelagert und später wieder zusammengesetzt. Hier konnte die Kugel auch direkt in Augenschein genommen werden. Nach genauer Betrachtung konnte man Außen auch einige Gravuren mit Jahreszahlen und Namen erkennen. So befindet sich an der Oberseite der Kugel eine großflächige Gravur mit der Jahreszahl 1611. Laut Auskunft des Diözesanarchivs in Passau handelt es sich dabei um die übliche Schrift jener Zeit, die auch die Eindeutigkeit bestätigt. Eine weitere Inschrift lautete "Renovirt A. Henne". Hierbei handelte sich um den Simbacher Zinngießer Anton Henne, der am 15. April 1807 in Donauwörth geboren wurde und in Erlach geheiratet hatte.
Auch Dachdecker Georg Bräu aus Burghausen hat sich auf der Kugel mit den Hinweis "Re. 1948 Bräu Burghausen" verewigt. Gut zu lesen ist die Inschrift einer Renovierung mit der Bezeichnung "Renov. 1918 J. Schöber". Andere Jahreszahlen müssen laut Fuß noch abgeklärt werden, hier wartet man noch die Schreiben der zuständigen Stellen ab.
Um am Ende nicht noch höhere Kosten zu verursachen, blieb nur der Weg einer Generalsanierung. Die Reparaturkosten hierfür wurden von der Diözese Passau auf rund 50.000 Euro geschätzt. Nachdem allerdings die Schäden an der Balkenkonstruktion höher waren als vermutet, befürchtet nun der Kirchenpfleger, dass die Pfarrgemeinde nach der kompletten Instandsetzung mit Mehrkosten rechnen muss. Die Diözese leistet einen Zuschuss von 65 Prozent, den Rest der Baukosten muss die katholische Pfarrgemeinde aufbringen.
Fotos: Geiring
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