Wildschutzzaun: Waidmänner fordern rasche Umsetzung

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Entlang der neuen Umfahrung in St. Peter soll ein Wildschutzzaun entstehen. Die Verhandlungen laufen.

ST. PETER (penz). 5,54 Kilometer lang zieht sich die Umfahrung St. Peter vom Harterwald bis zum Umspannwerk. Seit der Inbetriebnahme vor etwa elf Monaten ereigneten sich auf der Strecke 72 Unfälle mit Rehwild. "Auf ein Jahr gerechnet sind das 14 Unfälle pro Kilometer", sagt Reinthaler. Das ist eindeutig zuviel. Laut Land Oberösterreich müssen bei mehr als zwei Unfällen mit Rehwild pro Jahr und Kilometer Wildschutzeinrichtungen angebracht werden.

Akustische Wildwarner noch nicht ausgereift

Um die Anzahl der Wildunfälle zu reduzieren, wurden akustische Wildwarner der Straße entlang positioniert. Werden diese von einem Fahrzeug angestrahlt, beginnen sie zu pfeifen. Dadurch sollen die Tiere davon abgehalten werden, die Straße zu queren. Franz Reinthaler, Pressereferent des Bezirksjagdausschuss und verantwortlich für Strecken mit akustischen Wildwarnsignalen im Bezirk, ist damit aber nicht zufrieden: "Es wurden nicht wie versprochen die Geräte der neuen Generation installiert. Bei den angebrachten Wildwarnern handelt es sich um alte Geräte, die sich noch in der Testphase befinden. Die Situation ist also nach wie vor brandgefährlich."

Die Waidmänner und der Gemeinderat St. Peter fordern indes die Anbringung eines Wildschutzzaunes. Täglich befahren etwa 15.000 Autos die Umfahrung. "Zum Schutze all dieser Verkehrsteilnehmer müssen Maßnahmen gesetzt werden. Es ist Gott sei Dank bis dato noch keine Person bei den 72 Wildunfällen zu Schaden gekommen. Wir wollen aber auch nicht darauf warten, bis es endlich soweit ist", sind sich Reinthaler, Bürgermeister von St. Peter Robert Wimmer und Landtagsabgeordneter David Schießl einig.

Umsetzung scheitert an Beobachtungszeitraum

Der ehemalige Landesstellvertreter Franz Hiesl hatte vorigen Sommer die Errichtung des Zaunes versprochen. Die Umsetzung scheitert unter anderem am Beobachtungszeitraum, der von Hiesl zu seiner Zeit auf 24 Monate angesetzt wurde. Konkrete Handlungen wären demnach erst ab nächsten September möglich. Auch seitens der Landwirte gibt es Widerstände. Der Wildzaun müsse drei Meter von den Begleitstraßen entfernt aufgezogen werden. Dies komme aber den Grundflächen von ansässigen Bauern zu nahe. Die Mähdrescher, welche teilweise eine Breite von sieben Metern aufweisen, könnten dann die Begleitstraßen nicht mehr befahren. "Wir bemühen uns einen Kompromiss mit allen Betroffenen zu finden, um ehestmöglich handeln zu können", so Wimmer. Wichtig sei ihm und Schießl, dass die Lösung für alle Beteiligten ertragbar wäre.

Derzeit wird darüber verhandelt, an besagten Engstellen, an denen die drei Meter Abstand nicht eingehalten werden können, Leitschienen anzubringen. Diese könne man nach auch näher an die Straße bauen. "An den restlichen Stellen wird der Wildzaun kommen", führt Wimmer den Gedanken hinter den derzeitigen Verhandlungen aus. Die Kosten des Zaunes, ohne die Leitschienen, würden sich auf etwa 500.000 Euro belaufen.

Reinthaler ist sauer

Das Argument vom zuständigen Landesrat Günther Steinkellner, man müsse auch die Interessen der Steuerzahler bedenken, kann der Pressereferent des Bezirksjagdausschusses nicht nachvollziehen: "Es wurden bereits genügend Steuergelder in die mehrmalige Planung des Zaunes, die unzähligen Besprechungen und die Montage der alten Wildwarnern verprasst." Auch die Aussage, die Situation könne sich wieder einpendeln, stößt Reinthaler bitter auf. "Wenn es sich bis jetzt nicht eingependelt hat, wird es das auch in Zukunft nicht mehr."

Wildzaun kommt fix

Dass ein Wildzaun früher oder später kommt, ist aber fix, so Wimmer und Schießl. "Die Unfallzahlen sind alarmierend. Es müssen Maßnahmen gesetzt werden. Spätestens im September nächsten Jahres, wenn der Beobachtungszeitraum abläuft, werden die Vorkehrungen getroffen. Besser wäre es natürlich, wenn wir schon eher einen Kompromiss finden. Daran arbeiten wir momentan", sagt Wimmer. Anfang September kommt Steinkellner vor Ort nach St. Peter um sich bei Lokalaugenschein ein Bild von der Situation zu machen. "Erst dann können weitere Schritte gesetzt werden", so Schießl.

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