Bezirk Bruck: "Steig ein" - 110 Minuten täglich im Verkehr
Aktuelle Studie der Arbeiterkammer NÖ: Seit 2014 erstmals mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer Pendler.
BEZIRK. Die Arbeiterkammer Niederösterreich untersucht bereits seit 25 Jahren im Fünfjahresrhythmus die Entwicklung der Pendlerzahlen. Aktuell pendelt bereits mehr als die Hälfte der berufstätigen Niederösterreicher in einen anderen Bezirk oder anderes Bundesland in die Arbeit - doppelt so viele wie bei der ersten Untersuchung. Nur ein Viertel findet einen Arbeitsplatz in der Wohngemeinde.
Lage in Bruck
Während die Zahl der Arbeitsbevölkerung, das sind 8.109 Arbeitnehmer, die im Bezirk arbeiten (unabhängig davon, wo sie wohnen) um 3,1 Prozent gestiegen ist, geht die Zahl der wohnhaft Beschäftigten - das sind 15.708 unselbstständig Beschäftigte, die im Bezirk Bruck leben, um 0,8 Prozent zurück. Die Lage der Auspendler (überschreiten aus Sicht des Wohnortes eine Bezirksgrenze) verändert sich um ein kleines Minus von 0,4 Prozent auf 11.080 Personen, hingegen wächst die Zahl der Einpendler (überschreiten aus Sicht des Arbeitsortes eine Bezirksgrenze) auf 3.481 Personen um 10,4 Prozent an.
Julian pendelt 110 Minuten
"Fashion & More"-Inhaber Julian pendelt seit sieben Jahren zwischen seinem Wohnort im Wiener 8. Bezirk und seiner Boutique in Hainburg. "Ich lebe im Auto. Ich fahre gern Auto und hab kein Problem mit rund 110 Minuten Fahrtzeit. Die öffentlichen Verbindungen kommen mit rund drei Stunden täglich nicht in Frage. Auch, da ich samstags gar nicht ins Geschäft kommen könnte", gibt Julian zu bedenken.
Sulz-Hainburg-Connection
Matthias Bichler, Inhaber von "Pearle", pendelt von Sulz im Wienerwald nach Hainburg. Für die Auto-Strecke von 72 km benötigt Bichler rund 53 Minuten. Im öffentlichen Verkehr ist das nicht unter zweieinhalb Stunden zu bewältigen.
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