Bruck diskutiert die Asylfrage
BEZIRK BRUCK. Führende Experten beleuchteten das Thema Asyl / Integration aus verschiedenen Blickwinkeln. Die Stadt Bruck hat seit letztem Jahr im Juni (Zahl „laufend rund 130“?) Flüchtlinge aufgenommen und begegnet der Thematik mit Transparenz und Information. Aus diesem Grund habe die Stadt auch zu dieser Veranstaltung geladen, die im Internet von über 1.500 Menschen live angesehen wurde, so Bürgermeister Richard Hemmer. Gemeinsam mit Dr. Ferry Maier vom Verein „Österreich hilfsbereit“, Erich Fenninger von der Volksilfe, Peter Windholz, Obmann vom Verein "Unser Bruck hilft", einem Experten des Landes NÖ Mag. Bernhard Wachter und Martijn Pluim, International Centre for Migration Policy Development (ICMPD)sowie Moderator Bernhard Fischer stand das hochkarätig besetze Podium sowohl den Fragen des Saalpublikums als auch Online-Fragen Rede und Antwort.
Richard Hemmer: "Wichtig bei diesem Thema sind Transparenz und Information für die Bürger. Bei all dem Engagement und Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Asyl und Migration stehen natürlich die Sorgen und Anliegen unserer Bedürftigen GemeindebürgerInnen im Fokus unserer Arbeit.. Letztes Jahr haben wir über unsere Stiftungen insgesamt 80.000 EUR an Brucker und Wilfleinsdorfer ausgeschüttet und alleine 1,2 Millionen an Sozialhilfeumlage bezahlt. Diese Leistungen kommen ausschließlich Bruckern und Wilfleinsdorfern, jedoch keinem einzigen Flüchtlingen zu Gute. "
Peter Windholz: "Wir müssen endlich aufhören von einer Krise zu sprechen. Der Flughafen Schwechat fertigt täglich 60.000 Leute ab. Wir haben derzeit 84.000 Leute in der Grundversorgung. Wenn wir das nicht schaffen, ist das wirklich ein Armutszeugnis."
Dr. Ferry Mair: "Die Zivilgesellschaft, NGOs und viele neue Initiativen, sie sind die wirklichen Stützen der Gesellschaft. Das haben uns die vergangenen Monate deutlich gezeigt. Jetzt geht es um die Integration jener Menschen die bereits da sind – und zu einem großen Teil hier bleiben werden. Wenn wir mit der Angst vor einem Pulleffekt hier auf Verzögerung setzen, wird uns das schaden. Wenn wir Flüchtlingen, die zu einem großen Teil hier bleiben werden es möglichst unbequem machen, Asylverfahren hinauszögern, Bildung und Arbeit verhindern schafft das heimatlose und orientierungslose Menschen. Das halte ich für unmenschlich und für den sozialen Frieden gefährlich."
Direktor Erich Fenninger, Bundesgeschäftsführer Volkshilfe: „Ich wünsche mir eine Obergrenze für kriegerische Auseinandersetzungen, für die Waffenproduktion und eine Obergrenze für die weltweite Ausbeutung von Menschen. Eine Obergrenze für die Opfer von Krieg und Ausbeutung, für schutzsuchende Menschen, die will ich aus ganzem Herzen nicht. Da wünsche ich mir dann eine Obergrenze für politische Verantwortungslosigkeit.“
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