Durch den Wald mit 200 Sachen
BEZIRKSBLÄTTER: Beppo Harrach, eine Rallyesaison ist zu Ende gegangen. Kann man als Titelverteidiger mit dem zweiten Platz in der Meisterschaft zufrieden sein?
BEPPO HARRACH: Wenn mir Ende 2010 jemand gesagt hätte, wir werden Zweiter in der Meisterschaft, hätte sich jeder gefreut. 2011 haben wir überraschend den Meistertitel geholt und jetzt hat plötzlich ein zweiter Platz etwas Negatives an sich. Die Erwartungshaltung ist klarerweise gestiegen. Das ist klar, wir haben schließlich sechsmal im Vorjahr eine Rallye gewonnen. Die Medien und meine Fans erwarten sich natürlich wieder einen Titel. Diese Erwartungen zeigen auch, dass wir als Team akzeptiert werden und eine große Fanbase haben.
Was waren die Gründe für den zweiten Platz?
Im Vorjahr haben wir den langjährigen Dominator, den Raimund Baumschlager überrascht und er hat sich dafür penibel auf die Saison vorbereitet. Drei Ausfälle und die Krankheit meines Beifahrers sind sicher die Hauptgründe für die nicht geschaffte Titelverteidigung. Außerdem sitzt Baumschlager im schnelleren Auto. Ich hoffe, dass das heuer gehabte Pech aufgebraucht wurde und wir im nächsten Jahr wieder durchstarten können.
Abseits von deiner aktiven Rallyekarriere bist Du auch noch Teamchef von vier anderen Rallyefahrern. Da kann ein Meisterschaftslauf stressig werden…
Es war heuer eine große Belastung, aber diese Arbeit macht mir viel Spaß. Ich kann meinen Teamkollegen viel Know-How entgegen bringen und probiere immer das Beste heraus zu holen. Damit ich mich wieder mehr auf meinen Start konzentrieren kann, werde ich einen Teil nächstes Jahr abgeben.
Die neue Saison beginnt schon Anfang Jänner. Welche Ziele hast Du fürs nächste Jahr?
Genau, die Jänner-Rallye ist der traditionelle Start der Rallye-ÖM, wo es schon wichtige Punkte für die Meisterschaft zu holen gilt. Ein Jahr werden wir noch mit dem Mitsubishi Evo fahren, der mich schließlich schon oft genug aufs Podium gehievt hat. Ob mich der Weg wieder aufs internationale Parkett führt, kann ich derzeit noch nicht sagen.
Der Fokus auf die österreichischen Bewerbe.
Du wurdest innerhalb weniger Tage zum YouTube-Star. Dein Video von der Waldviertel-Rallye hat fast schon eine Million Klicks, wie ist es dazu gekommen?
Ich kann die Reaktionen selbst nicht fassen. Ein Onboard-Video zeigt meinen Beifahrer und mich, wo wir mit mehr als 200 Stundenkilometer durch einen Wald gebraust sind. Das Aufregende an diesem Video ist, dass die Sonderprüfung in einem Wald war, wo nur wenige Meter die Bäume links und rechts stehen. Da an der Echtheit des Videos immer wieder gezweifelt wird, möchte ich klar sagen, ich bin über 200 Sachen gefahren!
Was war dann deine schnellste gemessene Geschwindigkeit bei einer Rallye?
Beim Rallyesprint in Bruck habe ich auf Schotter 240 Km/h gemessen. Es klingt verrückt, aber macht Spaß!
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