Ein Felbermair altert nicht

Kunst & Kunst: Fotokünstlerin Katarina Pashkovskaya hat den Künstler Heinz Felbermair in seinem Atelier eingefangen. | Foto: Pashkovskaya
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Wenn der Einäugige unter den Blinden König ist, dann ist Heinz Felbermayr ein Dreiäugiger. Dem freischaffenden Künstler Heinz Felbermair ist in Kindberg eine große Ausstellung gewidmet. Vernissage ist am Donnerstag, 6. Oktober, um 19.30 Uhr in der Galerie K in Kindberg.
Heinz Felbermair – im Mürztal aufgewachsen, sehr lange Zeit in München gelebt und gearbeitet, 2004 wieder ins Mürztal zurückgekehrt – ist Maler, Grafiker, Bildhauer. "Mit dem Überbegriff Künstler kann ich leben. Ich unterscheide zwischen Künstler und Maler. Ich bin Künstler", erklärt Heinz Felbermair die Begrifflichkeiten in seinem Atelier in Allerheiligen bei Kindberg.

Weltenpendler

Heinz Felbermair ist ein Weltenpendler: "Ich brauche das Spannende an Berlin und München, mittlerweile brauche ich auch die ,unspannende' Atmosphäre Allerheiligens." Darüber, dass die Betrachtungsweise von Kunst und Kultur in den Weltmetropolen Berlin und München eine gänzlich andere ist als im Mürztal, könnte man mit Heinz Felbermair abendfüllend diskutieren. Mittlerweile hat er sich mit beiden Welten arrangiert.
Teile der Kindberg-Ausstellung liegen in seinem Atelier herum und warten aufs Ausgestellt werden. Wer eine rote Linie bei den Werken von Heinz Felbermair sucht, der wird am ehesten bei den Begriffen "ent-wickeln" und "Figürlichkeit" fündig. "1994 ist in meinen Bildern eine Figürlichkeit entstanden, die ich seitdem unentwegt und mutig weiter entwickle." Eine Figur, die sich immer wieder findet, belastet oder unbelastet. Geneigt, gebückt, stramm, verkrampft, gelöst, verpackt, entwickelt.

Ent-wickeln

Im Gespräch mit Heinz Felbermair bleibt man bei diesem Begriff "Entwickeln" hängen: "Natürlich habe ich mich in den vergangenen 25 Jahren als Künstler und als Mensch entwickelt. Entwickelt im Wortsinn von ,weiter vorwärts streben', aber auch entwickelt im Sinn von ,freimachen, auspacken'".
Die rote Linie gibt es, den roten Faden wird man beim Besuch der Ausstellung in Kindberg vergeblich suchen: "Ich setze bewusst auf Bruchlinien. Nichts, was sich durchzieht. Harmonisches will gebrochen werden." Heinz Felbermair mag es, zu provozieren. Er macht es nicht laut. Sehr leise, subtil. Doppelbödig, zweideutig. Er liebt den doppelten Wortsinn. Ein schönes Wort bekommt da schnell eine nicht mehr so schöne Bedeutung. Im persönlichen Gespräch mit dem Künstler sieht man sich schnell aufs glatte Eis geführt. Vielleicht wird es gerade deshalb keine Ansprache des Künstlers bei seiner Vernissage am 6. Oktober in Kindberg geben. Schade!

Heinz Felbermair wurde fotografiert von Katarina Pashkovskaya www.photosynthesen.at

Das Leben des Heinz Felbermair:
1956 in Bruck geboren, bis 1966 im Mürztal gewohnt, danach Umzug nach Deutschland. Lebt und arbeitet derzeit in Utting am Ammersee, Allerheiligen im Mürztal und München. Seit 1991 freischaffender Künstler. Hat 2011 in Allerheiligen bei Kindberg die Kunstakademie Steiermark gegründet und organisiert seit 2013 die Seggauer Kunstwoche.

Das Schaffen des Heinz Felbermair:
Ausstellungen, Arbeitsaufenthalte, Stpendien, Werke, Bucherscheinungen hat Heinz Felbermair seit 25 Jahren in ganz Europa abgeliefert. Als Höhepunkte sind die beiden Großausstellungen im Bayerischen National Museum in München zu erwähnen. Weiters Ausstellungen in Hamburg, Berlin, Dortmund, München, Istanbul, Wien und Kapfenberg. Von der Firma Böhler wurde Felbermair eingeladen, den "Kunstkalender 2012" zu gestalten.

Die Homepage des Heinz Felbermair:
www.felbermair-art.at

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