Arbeiten heißt, mitgestalten zu dürfen

Wer über geringe Qalifikationen verfügt, gesundheitlich eingeschränkt und/oder im fortgeschrittenen Alter ist, hat auf dem heutigen Arbeitsmarkt mit teils unüberwindbaren Hürden zu kämpfen. Schwierig wirds aber auch, wenn ganz junge Menschen – mitunter aus komplizierten Familienverhältnissen oder auch mit schlechten schulischen Leistungen – auf Jobsuche gehen müssen.
Die Zahl der arbeitssuchenden Jugendlichen ist im Steigen, aktuell sind in unserer Region knapp 700 Jugendliche unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet (Quelle: AMS/Stand März 2016, Bezirke Bruck-Mürzzuschlag und Leoben).

Bedeutung von Arbeit

Warum ist es gerade für Jugendliche so schlimm, keine Arbeit zu haben? Welche Bedeutung hat Arbeit in der heutigen Zeit? „Arbeit ist natürlich in erster Linie Broterwerb. Es gibt aber auch Dinge, die nicht gesehen bzw. bezahlt werden, wie etwa, wenn jemand bei den Kindern zu Hause ist, den Haushalt schupft, oder auch ein Ehrenamt innehat. Arbeit gibt den Menschen Würde, macht den Menschen zum Mitgestalter an der Welt und ist damit eigentlich sogar etwas Göttliches“, glaubt David Schwingenschuh, Dechant im Mürztal. „Und es ist die Art und Weise, wie der Mensch sein Menschsein verwirklicht.“

Projekt in Ausarbeitung

Weil es gerade für junge Menschen sehr wichtig ist, Arbeit zu haben, startet in der Region in Kürze ein Projekt, mit dem langzeitarbeitslose Jugendliche unterstützt werden sollen. „So genannte ‚Paten‘ sollen den jungen Menschen helfen, nicht so leicht aufzugeben, bei Rückschlägen wieder Mut zu fassen, motiviert zu sein bzw. motiviert zu bleiben und schlussendlich ihren Platz in der Arbeitswelt zu finden“, erklärt Schwingenschuh Initiiert wird das Ganze vom Regio-Team in Kooperation mit dem Regionalen Jugendmanagement, regionale Projektbetreuerin ist Ute Bischof.

20 Paten gesucht

Derzeit laufen die Vorbereitungsarbeiten für dieses Projekt auf Hochtouren. Gesucht werden neben der natürlich immer nötigen finanziellen Unterstützung aktuell 20 Paten im Raum Leoben-Bruck-Mürzzuschlag, die sich für ein Jahr zur Verfügung stellen und in dieser Zeit auch eine spezielle Ausbildung erhalten. „Es ist vorgesehen, dass sich die Paten mit ihren Schützlingen 14-tägig treffen und das über einen Zeitraum von drei Monaten. Aber Art und Intensität der Zusammenarbeit müssen sich der Jugendliche und sein Pate dann untereinander ausmachen“, erklärt Schwingenschuh. Ziel sei es jedenfalls, die Jugendlichen, die schon aufgegeben haben, neu zu motivieren und aufzubauen.
Dazu brauchts aber auch junge Menschen, die auf der Suche nach Arbeit sind. „Es soll sich keiner schämen, Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen und sich bei Bedarf dann auch wirklich bei uns melden“, ruft Schwingenschuh Betroffene auf.

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