WOCHE-Tourentipp: Wir gehen über Leichen...
Andi Steininger war im Mürzer Oberland unterwegs: 2008 kreativster Lehrpfad Österreichs, 2014 Themenweg des Jahres - die Rosslochklamm.
Es gibt Gaben der Natur, die sich, wenn sie richtig, nachhaltig und professionell genutzt werden, zu wahren touristischen Schätzen entwickeln können. Heute begeben wir uns zu einem solchen touristischen Kleinod der Hochsteiermark, zur Rosslochklamm im Naturpark Mürzer Oberland.
Wander- und Tourenparadies
Das Mürzer Oberland mit seinen zahlreichen Wander- und Tourenmöglichkeiten gehört sowieso zu den wunderbarsten Flecken nicht nur unserer Region sondern der gesamten Steiermark - und das will was heißen, im schönsten Bundesland Österreichs.
Wo sind die Leichen?
Nachdem wir von Mürzsteg, am Sommersitz des Bundespräsidenten vorbeifahrend, also einige Kilometer in Richtung Frein an der Mürz gefahren sind, erreichen wir auf der linken Seite den bezeichneten Parkplatz und somit den Beginn unseres Weges.
Nach einer kurzen Gehstrecke auf einem Forstweg stehen wir bald vor einer Übersichtstafel und verlassen hier den breiten Weg rechtshaltend direkt in die Klamm.
Angeblich, so steht es auf der Tafel und auch im, übrigens tollen, kleinen Führer für die Klamm, soll hier irgendwo eine Leiche zu finden sein!
Na ja, zunächst wird es eng für uns - und zwar nicht, weil wir etwas mit der verschollenen Leiche zu tun haben, sondern weil die Felswände ziemlich knapp zusammenrücken. So ist nur direkt im stein- und schottergefüllten Bachbett ein Durchkommen möglich.
Borkenkäfer, Specht & Co.
Sobald die Klamm etwas breiter wird, beginnt der interaktive, immer leicht ansteigende, Erlebnisweg. Das Leben im Wald, der alpine Naturraum sowie Flora und Fauna der Region werden auf mehreren Stationen spielerisch präsentiert. Borkenkäfer, Buntsprecht & Co lassen uns in ihren Lebensraum blicken. Der auch für Erwachsene abwechslungsreiche Weg führt dann endlich auch zu unserer Leiche, die sogar fast mitten am Weg liegt!
Wieder unter den Lebenden
Nur so viel sei hier verraten - der Gärtner war in diesem Fall eher nicht der Mörder.
Am Ende des ersten Teiles unseres Weges wenden wir uns nach links, um einem Forstweg bergab zu folgen und so zum zweiten Teil der Klamm zu kommen.
Bei einer markanten Wegkreuzung führt der Klammweg erneut links abwärts durch das felsige Bachbett, vorbei an einigen "Fernrohren" und Rastplätzen (Hängematten), zurück zu unserem Ausgangspunkt - und somit erfreulicher Weise zurück zu den lebenden Pflanzen und Tieren des Naturparkes Mürzer Oberland.
Tourinfo kompakt:
Ausgangs- und Endpunkt: Parkplatz rund 5km vor Frein an der Mürz (von Mürzsteg kommend) auf der linken Seite (Hinweisschild).
Gipfel: keiner, dafür zahlreiche interaktive Erlebnisstationen entlang des gesamten Weges.
Aufstieg: ca. 100 Hm
Gehzeit: ca. 2 Stunden, je nach Spiellaune
Stützpunkte entlang der Tour: keine, allerdings in Frein und Mürzsteg Gasthöfe.
Familien- bzw. Kindereignung: ja, Eintritt frei!
Schwierigkeit: eigentlich keine, außer dass beim Spielen das Gewand mit Quellwasser in Kontakt kommen kann.
Hinweis: bei Gewitter Klamm nicht betreten (Umgehungsweg!).
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