Drahtesel erobern die Stadt
Die Stadt Bruck und das Land Steiermark erarbeiten bis Herbst ein umfassendes Radverkehrskonzept.
Das Fahrrad zum Verkehrsmittel Nummer eins im Alltag zu etablieren ist das erklärte Ziel einer neuen Kooperation zwischen Land Steiermark, Stadt Bruck und der Brucker Baubezirksleitung. "Bruck gilt als Stadt der kurzen Wege. Bereits jetzt werden deshalb viele Wege in unserer Stadt mit dem Fahrrad zurückgelegt. Wir haben aber durchaus noch Luft nach oben", erklärt Bürgermeister Hans Straßegger im Rahmen einer Pressekonferenz.
In einer Kerngruppe, bestehend aus Experten verschiedenster Bereiche, wird daher in mehreren Workshops und Terminen bis Herbst 2017 ein Konzept für den Radverkehr erstellt, das steiermark als Pilotprojekt gelten wird. "Das Radverkehrskonzept beinhaltet eine Vielzahl von Maßnahmen, welche den Radverkehr fördern werden", erklärt Baubezirksleiter Bernd Pitner. "Die infrastrukturellen Maßnahmen betreffen den Ausbau des Radverkehrsnetzes mit Hauptrouten und Nebenrouten, die Entschärfung von problematischen Knotenpunkten mit höchster Priorität, das Aufstellen von Radabstellanlagen und ein Leitsystem."
Ein lückenloses Radnetz unter Einbindung bestehender Infrastruktur erfordert aber auch einfache Markierungsarbeiten und neue Verordnungen. Daher wurde bereits im Oktober mit der Erarbeitung des Konzeptes begonnen, der erste Schritt – die Befahrung der Stadt – wurde bereits getan. Jetzt gehts in Workshops und verschiedensten Terminen um die konkrete Planung. Dabei soll es ganz besonders auch zu einer Einbindung der Bevölkerung kommen. "Als erster Schritt startet daher in den nächsten Tagen eine online-Befragung (http://BruckMur.Befragung.sgizmo.com/s3/), an der sich alle beteiligen können. Des Weiteren wird Mitte Februar ein umfassender Fragebogen in den Stadtnachrichten veröffentlicht", erklärt Bürgermeister Straßegger. Auch Firmen und Schulen sollen für das Projekt mit ins Boot geholt werden.
Präsentation im Herbst
Im Herbst soll das fertige Konzept dann im Rahmen einer Veranstaltung präsentiert werden. Auf Basis dieses Konzeptes wird zwischen dem Land und der Stadt ein Rahmenvertrag Radverkehr abgeschlossen, der bereits 2018 in die Umsetzung gehen wird. Die genauen Kosten des Projektes sind derzeit noch nicht abschätzbar, fix ist jedoch, dass auf Fördermittel vom Land Steiermark zurückgegriffen werden kann. LR Anton Lang: "Die Steiermärkische Landesregierung hat im Juli 2016 die neue Radverkehrsstrategie für die Steiermark beschlossen. Klares politisches Ziel als Verkehrs-, Umwelt- und Sportlandesrat ist es für mich, den Radverkehr in der Steiermark zu stärken. D.h. den Fokus auf den Alltagsradverkehr zu legen und das Fahrrad als vorrangiges Verkehrsmittel für kurze Alltagswege noch attraktiver zu machen." Im Fördertopf liegen fünf Millionen Euro.
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