Liebe Kuh, woher bist denn du?

Eigeninteresse: Der Oberaicher Gastwirt Rudolf Pichler schwört auf beste Qualität.
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  • hochgeladen von Markus Hackl

Du bist, was du isst. In den heimischen Küchen werden verstärkt Lebensmittel verkocht und "verbraten", die auch bei uns gewachsen sind beziehungsweise gezüchtet wurden. Studien zufolge essen aber 2,5 Millionen Österreicher täglich außer Haus – in Kantinen oder Restaurants. Hier wird es schon schwieriger nachzuvollziehen, woher das Schnitzel auf dem Teller stammt.

Schweiz als Vorbild

Die Landwirtschaftskammer fordert daher bereits seit geraumer Zeit eine verpflichtende Herkunftsbezeichnung von Fleisch- und Eierprodukten in der Gastronomie. Unterstützung erhält sie dabei vom oststeirischen Verein "Faire Lebensmittel", der sich seit 2014 für Kennzeichnungen auf Speisekarten stark macht. "In der Schweiz funktioniert das seit über zehn Jahren, bei uns weiß man nicht, ob das Steak im Gasthaus von einem steirischen Almrind stammt oder vielleicht aus Kanada importiert wurde, wo der Einsatz von Antibiotika und Wachstumshormonen gang und gäbe ist", bringt es Vereinsobmann Fritz Jeitler auf den Punkt.

Karten auf den Tisch legen

Den bisher einzigen Anhaltspunkt über die in österreichischen Gaststätten verarbeitenden Lebensmittel liefert das AMA-Gastrosiegel, das die Verwendung von heimischen Produkten bestätigt. Dieses Siegel steht somit für Regionalität und frische Zubereitung, sagt aber gleichzeitig nichts über Bio-Aufzucht aus. Österreichweit tragen 1.300 Betriebe diese Auszeichung, knapp 140 davon finden sich in der Steiermark. Darüber hinaus haben aber auch schon viele andere Restaurants die Zeichen der Zeit erkannt – sozusagen ihre (Speise)-Karten auf den Tisch gelegt – und kennzeichnen die Herkunft ihrer Gerichte.

In unserer Region gibt es sechs AMA-Gastrosiegelwirte: Gasthof Pichler in Oberaich, Gasthof Angerer-Wirt am Frauenberg, Stroßeggwirt in Breitenau, Wirtshaus Steirereck am Pogusch, Brauhaus Mariazell und den Gasthof Zum Fallenstein in Gußwerk.

Qualität hat seinen Preis

"Wir sind seit Anbeginn beim AMA-Gastrosiegl dabei. Für mich ist es eine Herzensangelegenheit, beste Qualität aus der Region anbieten zu können. Nur die Gäste reflektieren dieses Qualitätsbedürfnis noch zu wenig", erklärt der Oberaicher Gastwirt Rudolf Pichler.

Auch dem Angerer-Wirt Siegfried Angerer am Frauenberg geht es ähnlich: "Langsam steigt auch das Bewusstsein bei den Gästen. Sehr vielen ist es durchaus schon bewusst, dass Billigstangebote in einem Gasthaus nichts mit Qualität und Regionalität zu tun haben können."

Im Detail
Für das AMA-Gastrosiegel qualifizieren sich Wirte, Restaurants und Hotels, wenn sie die Herkunft der landwirtschaftlichen Rohstoffe auf ihrer Speisekarte angeben. Sie verpflichten sich zur frischen Zubereitung und lassen sich von unabhängigen Stellen kontrollieren.

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