Respekt ist keine Frage des Alters
Reden wir doch über "Wahre Werte"! Heute mit Kindern der 4b der Volksschule St. Lorenzen über Respekt.
Nicht frech sein, andere nicht auslachen, sich selbst nicht als Chef aufspielen, andere Meinungen gelten lassen, Menschen akzeptieren wie sie sind, zu Erwachsenen "Sie" sagen, für Geschenke dankbar sein – fragt man die Kinder der 4b-Klasse der Volksschule St. Lorenzen danach, was sie unter Respekt verstehen, sind die Antworten sehr vielfältig und bunt. Die Kleinen wissen also ganz genau, woraufs im Leben ankommt – auch wenn ihnen der respektvolle Umgang mit anderen selbst nicht immer gelingt. Besonders bei Geschwistern und Eltern fällt dies oft schwer und ist dann mitunter Auslöser für Streit.
Die Ansichten, vor wem man Respekt haben sollte, gehen bei den Viertklässlern dann doch ein bisschen auseinander: Während die einen vor Eltern, Verwandten, Freunden und vor allem älteren Menschen Respekt zeigen, finden andere, dass man vor jedem Menschen Respekt haben sollte.
Und wie fühlt es sich an, wenn man respektlos behandelt wird? Man fühlt sich ausgeschlossen, traurig, vielleicht auch sauer, wird mitunter vielleicht sogar agressiv, so die Antworten der Kinder. War man selbst respektlos, nagt das schlechte Gewissen und gibt so lange keine Ruhe, bis man sich entschuldigt hat – da sind sich wieder alle einig.
Soziales Lernen
Eine Stunde pro Woche wird an der Volksschule St. Lorenzen von der ersten bis zur vierten Klasse "Soziales Lernen" unterrichtet. "Darin gehts natürlich auch um Werte in unserer Gesellschaft", erklärt Klassenlehrerin Doris Holzleitner. "Man merkt schon sehr stark, dass den Kindern gewisse Werte von zu Hause mitgegeben werden, das ist im ländlichen Raum sicher noch stärker gegeben als in der Stadt; liegt aber auch daran, dass alle die gleiche Religion und damit ähnliche Wertvorstellungen haben."
Hat sich der respektvolle Umgang untereinander eigentlich in den letzten Jahren gewandelt? "Ja, früher war Respekt sehr oft verbunden mit Angst und Repressalien; heute bedeutet Respekt Wertschätzung über Altersgrenzen hinweg", erklärt Direktorin Brigitte Steinkellner.
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