Eine glorreiche Ministranten-Karriere...

Georg Waltl ministriert seit der Erstkommunion. Nun durfte er auch bei Papst Franziskus Messdiener sein. Die besondere Stimmung am Petersdom hat er nachhaltig genossen.
6Bilder
  • Georg Waltl ministriert seit der Erstkommunion. Nun durfte er auch bei Papst Franziskus Messdiener sein. Die besondere Stimmung am Petersdom hat er nachhaltig genossen.
  • hochgeladen von Josef Fürbass

Von Josef Fürbass

Von der Pfarrkirche Wies auf den Petersplatz

„Es ist schon ein ganz besonderes Erlebnis, wenn man dem Papst so nahe sein kann!“ Diese unvergesslichen Eindrücke nahm Georg Waltl von der Ministrantenwallfahrt ROMA 15 mit nach Hause. Jeweils zwei „Minis“ aus Österreich, Italien und Ungarn waren auserkoren, bei der Vesper mit Papst Franziskus am Petersplatz zu ministrieren. Waltl ist siebzehn und wird ab September seinem dritten „Chef“ dienen...

Vom Frühstückstisch geht es zum Tisch des Herrn

Die Aufgabe beruht auf Freiwilligkeit und noch viel mehr Berufung. Georg Waltl ministriert mit seinem Zwillingsbruder Thomas seit neun Jahren in der Pfarrkirche „Zum Gegeißelten Heiland auf der Wies“. Damit setzen die beiden eine schöne Familientradition fort. Denn auch Vater Josef, Bürgermeister von Wies, und seine Brüder haben diesen Dienst an Gott und der Pfarre bereits erbracht.
In der ersten Augustwoche nahm Georg erstmals an der alle fünf Jahre stattfindenden internationalen Ministrantenwallfahrt nach Rom teil. Und das in einer nicht alltäglichen Mission – als Ministrant bei Papst Franziskus! Mit Eva Neubauer aus Linz hat Waltl Österreich bei der ROMA 15 an vorderster Stelle würdig vertreten.
Ich war ziemlich überrascht, als mich unser Pastoralassistent Florian Schachinger gefragt hat, ob ich den Ministrantendienst übernehmen möchte“, gesteht Georg Waltl ein. „Ich frage mich heute noch, wie ich zu dieser seltenen Ehre gekommen bin...“
Am 2. August ging es mit über 600 steirischen „Minis“ auf nach Rom. „Im Bus bekamen wir rote Pilgertücher ausgeteilt“, erzählt Waltl. „Sie waren unser Erkennungsmerkmal.“ Die Sicherheitsvorkehrungen beim Betreten des Petersplatzes waren hoch. „Unser Gepäck wurde wie am Flughafen mit Metalldetektoren durchsucht.“
Die Begegnung mit anderen Jugendlichen – Österreich war mit 3000 „Minis“ das am stärksten vertretene Land – und natürlich mit Papst Franziskus krönte die Vorfreude. Bei der nachmittägigen Vesper war es brütendheiß. „Dabei hatten wir noch den Vorteil, im Schatten des Peterdomes zu sein“, so Georg. „Es war ein festlicher Augenblick, als der Heilige Vater im Papamobil durch die Menschenmenge gefahren kam. So eine Stimmung lässt sich kaum in Worten beschreiben.“ Die anfängliche Aufgeregtheit war auf einmal einer Ruhe gewichen. „Du bist nicht mehr so angespannt wie vorher, sondern lockerer.“
Georg fungierte als einer der beiden Lichtträger. Die anderen vier Ministranten brachten den Weihrauch. Lesung und Fürbitten wurden in verschiedenen Sprachen vorgetragen. Das Ereignis kam auf vier Videowalls groß ins Bild und wurde von katholischen Sendeanstalten zum Teil sogar weltweit gesendet. Nach der Vesper bot sich Georg Gelegenheit für ein paar persönliche Worte mit dem Heiligen Vater.
Auch das Rahmenprogramm konnte sich sehen lassen. „Wir haben die Kuppel des Petersdoms bestiegen, die Katakomben, das Kolosseum, den Trevi-Brunnen und die Spanische Treppe besucht sowie einen Badeausflug an den Strand unternommen.“ Zum Abschluss zelebrierte Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern – eine der vier Papstkirchen – noch einen Messe für alle Österreicher.
So richtig realisieren konnte Georg sein Erlebnis erst im nachhinein. Eine Beobachtung hat Georg Waltl bei seinem Aufenthalt in Rom auch gemacht: „Der Papst ist kleiner, als ich ihn mir aus den Medien vorgestellt habe.“

„Der Glaube bedeutet mir viel!“

Ministrant Georg Waltl

Georg Waltl ministriert seit seiner Erstkommunion. „Der Glaube und der Kontakt mit Menschen ist mir wichtig. Ich bin als Kind oft in die Kirche gegangen, da ist etwas hängen geblieben“, sagt der heute 17-Jährige, der vorerst noch nicht ans Aufhören denkt. „Ich habe den Vorteil, nahe bei der Kirche zu wohnen.“ Der scheidende Pfarrer Ireneusz Lewandowski lobt Georg und Thomas Waltl als verlässliche Messdiener und als Vorbild für andere. „Beide ministrieren, obwohl sie schon lernen bzw. arbeiten. Sie verstehen gut, was die Sakramente bedeuten und wissen, um was es im Leben geht.“ Georgs Rolle in Rom interpretiert Lewandowski folgendermaßen: „Der Lichtträger ist symbolisch für ihn, weil er auch in sein Leben Licht und Klarheit bringt.“
In seiner bisherigen Ära als Ministrant hat Georg bei zwei Priestern „gedient“. Am 1. September bekommt er mit Pfarrer Markus Lehr einen neuen „Chef“. Manchmal geraten die ministrierenden „Waltl-Zwillinge“ unter Termindruck. Immerhin sind sie auch noch in der Marktmusikkapelle Wies aktiv. Georg spielt Klarinette, Thomas bläst das Tenorhorn.
Übrigens: Die nächste Ministrantenwallfahrt nach Rom findet in fünf Jahren statt. Vielleicht ist Georg Waltl dann ein weiteres Mal mit dabei...

Fotos: Josef Fürbass

Wo: Pfarre, 8551 Wies auf Karte anzeigen
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Karin Stromberger und Manfred Plansak freuen sich auf Ihren Besuch am 20. und 21. April bei der Südsteirischen Baumesse, der Eintritt ist frei! | Foto: Brigitte Gady
4

Südsteirische Baumesse
Guter Branchenmix rund ums Bauen und Wohnen

Traditioneller Treffpunkt für alle Häuslbauerinnen und Häuslebauer: Die Südsteirsche Baumesse bietet einen guten Branchenmix mit Handschlagqualität.  LEIBNITZ. Am 20. und 21. April dreht sich am Besucherzentrum Grottenhof von 9 bis 18 Uhr wieder alles rund um das Thema "Hausbau". Die Veranstaltung von Manfred Plansak und Partnerin Karin Stromberger hat sich mittlerweile als Fixpunkt für die südsteirischen Baubranche etabliert. Interessierte Besucherinnen und Besucher haben an diesem Wochenende...

  • Stmk
  • Leibnitz
  • Kerstin Reinprecht
Anzeige
Die Besucherinnen und Besucher erwartet am 20. und 21. April eine große Autoschau bei freiem Eintritt. | Foto: Brigitte Gady
1 11

Südsteirische Baumesse
Autoschau, Unterhaltung und neueste Trends

Auch in diesem Jahr gibt es bei der Südsteirischen Baumesse vom 20. bis 21. April wieder eine Vielzahl an Unterhaltungsmöglichkeiten für die ganze Familie. LEIBNITZ. Wenn sich das Besucherzentrum Grottenhof in diesem Jahr zum gut besuchten Veranstaltungsort verwandelt, lädt die Südsteirische Baumesse wieder zu einem vielfältigen Programm ein. Die Messe hat sich in den letzten Jahren als Fixpunkt für die gesamte Familie etabliert, bei der auch die kleinen Bauherrinnen und Bauherren bestens...

  • Stmk
  • Leibnitz
  • Kerstin Reinprecht

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.