"Evis kleine Welt" wechselt nun in den Süden der Steiermark

Endgültig „Schulschluss“ in Sommereben...
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  • hochgeladen von Josef Fürbass

(jf). Der Jahresbeginn bedeutet für manche Menschen einen Neuanfang. Eine örtliche Veränderung bringt er für Eva Kohlbacher mit sich. Sie übersiedelt mit ihrem Museum von Greisdorf nach Lebring. Der Grund: Die Schule wurde von der Gemeinde St. Stefan ob Stainz verkauft. „Der Gemeinderatsbeschuss ist Mitte Dezember einstimmig gefasst worden“, berichtet Bürgermeister Stephan Oswald.
Von den Veräußerungsplänen rechtzeitig informiert, begab sich Eva Kohlbacher auf „Herbergssuche“. Sie kontaktierte dazu Gemeinden. Franz Labugger, Ortschef von Lebring-St. Margarethen, unterbreitete ihr den Vorschlag auf seinem Hof einzuziehen. „Auch der Stainzer Bürgermeister Walter Eichmann hat mir mit der Volksschule Marhof ein Angebot gemacht“, so Kohlbacher. „Aber da hatte ich bereits die Zusage von Franz Labugger“.

In der letzten Zeit wurde fleißig geräumt. Und obwohl sie sich über das neue Quartier im ersten Stock von Labuggers Kernölpresse freut, fällt Eva Kohlbacher der Abschied nicht leicht. „Es war das schönste Platzerl. Ich gehe mit einem weinenden Auge, denn es geht damit die Geschichte der Schule verloren.“ Beim Packen der fragilen Exponate unterbricht sie, denn vor allem bei den etwa 150 Schildkrötpuppen aus den 40er- bis späten 60-er Jahren lässt Kohlbacher besondere Vorsicht walten.

Eva Kohlbacher: „Ich habe bei den Führungen stets die Geschichte der Schule miteinbezogen. Dazu auch Begebenheiten erzählt und Fotos gezeigt, die mir Leute, die hier in die Schule gegangen sind, anvertraut bzw. gegeben haben.“

Glänzende Erinnerungen

Eva Kohlbacher hat in ihrer kleinen Welt unzählige Augenpaare zum Glänzen gebracht. Die von Erwachsenen ebenso wie die von Kindern. Besuch kam nicht nur aus allen Teilen Österreichs. Auch Gäste aus Australien, Deutschland, England, Italien, Japan, Neuseeland und der Schweiz brachten dem Museum am Reinischkogel großes Interesse entgegen.
Begonnen hat es mit einer nostalgischen Schulklasse. Zur Einrichtung gehörte ein Dutzend Schulbänke aus den 60er- und 40er-Jahren. Sechs davon stammten aus der Volksschule Frauental, die andere Hälfe holte Eva Kohlbacher aus dem Raum Feldbach nach Sommereben. Stolz ist sie darauf, dass auch die Chronik der Volkschule Sommereben, die bis 1811 zurückreicht, zur Ausstellung gehört. „Der ehemalige Direktor Othmar Haiden – seine Frau Anneliese war die letzte Schulleiterin – hat sie mir für das Museum überlassen“.
Ein Jahr später, 2014, kam Spielzeug dazu. In einem separaten Raum stellte Eva Kohlbacher ihre im Laufe der Jahre gesammelten Schätze aus: Schildkrötpuppen, an die 30 Kaufmannsläden und Puppenstuben, Kasperltheaterfiguren und vieles mehr. Auch mit Kaffeebeigaben, die in Linde-, Titze-, Korona- und Reindorfpackungen zu finden waren, weckte sie so manche Kindheitserinnerungen. In Lebring sollen sie fortleben. „Ich nehme mir vor, dass ich bis April aufsperren kann!“ Vorher kann man sie auf ihrer Homepage www.eviskleinewelt.com besuchen.
Mut macht ihr der große Zuspruch ihrer Besucher. „Am 19. August 2016 habe ich das dritte Gästebuch angefangen.“

Ein paar Auszüge daraus:

„Unbeschreiblich schön, wir sind begeistert! Ewig schade, dass es geräumt werden muss, aber wir wünschen der Eva, dass sie so bald als möglich ein Haus findet, damit es nicht verloren geht. Dank auch für die tolle Führung!“

„Bin schon das dritte Mal hier und immer wieder begeistert von der großartigen Sammlung, schade, dass Sie dieses Haus verlassen müssen, ich hoffe, Sie finden bald ein neues Plätzchen.“

„Schön, in alten Erinnerungen zu schweben. Es wäre schade, wenn das alles in Vergessenheit geraten würde.“

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