Streunerkatzen: Damit aus zwei nicht Tausende werden

Barbara Fiala-Köck nahm die Katzenfallen von Veronika Weissenböck (r.) und Martina Pluda (l.) vom Verein "Vier Pfoten" entgegen. | Foto: Foto: steiermark.at/Streibl
  • Barbara Fiala-Köck nahm die Katzenfallen von Veronika Weissenböck (r.) und Martina Pluda (l.) vom Verein "Vier Pfoten" entgegen.
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Der Tierschutzverein „Vier Pfoten Österreich" startete Ende Juni mit der großangelegten Info-Tour „Alles Katze!" durch Österreich. Ziel ist es, die Bevölkerung über Probleme rund um streunende Katzen sowie die gesetzliche Kastrationspflicht so genannter Freigängerkatzen aufzuklären. Die seit 1. April 2016 auf alle Katzen mit Freigang, ausgenommen behördlich gemeldeter Zuchttierte, ausgedehnte geltende Kastrationspflicht dient der Verhinderung von Tierleid in Form unzähliger, ungewollter Katzenwelpen, welche ein Leben im Tierheim oder ein noch schlimmeres Schicksal erwartet. Eine Möglichkeit dieses Katzenleid einzudämmen, ist der Einsatz von Lebendfallen. Mit deren Hilfe werden die scheuen Tiere eingefangen, möglichst stressfrei zu einem Tierarzt transportiert und dort kastriert.

Heute Vormittag übergaben Veronika Weissenböck und Martina Pluda vom Verein „Vier Pfoten Österreich" der steirischen Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-Köck insgesamt 14 Lebendfallen zum Fang verwilderter Hauskatzen zum Zweck der Kastration. „Die Lebendfallen werden von uns an alle Bezirkshauptmannschaften in der Steiermark verteilt. Diese werden dann von den zuständigen Amtstierärztinnen und Amtstierärzten kostenlos an Personen ausgehändigt, die sich um den Fang von Streunerkatzen kümmern. Damit wird ein wertvoller Beitrag zum Tierschutz geleistet", betont Barbara Fiala-Köck bei der Übergabe. Ein einziges Katzenpaar kann innerhalb von fünf Jahren mehr als 12.600 Nachkommen zeugen.

Kastrationen der Tierombudsstelle

Da nicht alle Katzen einen Besitzer haben, der für die Kosten der Kastration aufkommt und es die unkontrollierte Vermehrung verwilderter Hauskatzen, sogenannter Streunerkatzen, einzudämmen gilt, werden von der Tierschutzombudsstelle Steiermark laufend Kastrationsprojekte realisiert. „Im Rahmen unserer Unterstützung der Kampagne von ‚Vier Pfoten Österreich′ möchte ich daher auf unser Vorzeigeprojekt in Sachen Streunerkatzenkastration in Zusammenarbeit mit der Tierärztekammer aufmerksam machen. Wenn auch für dieses Jahr bereits alle Gutscheine ausgegeben wurden, können die Gemeinden jetzt schon für 2017 Gutscheine bei der Tierärztekammer bestellen. Ich werde mich weiterhin dafür einsetzen, dass das Streunerkatzen-Projekt, das jährlich mit 50.000 Euro gefördert wird, auch in Zukunft bestehen bleibt. Es ist mir wichtig, dass zu diesem Thema bestmögliche Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit geleistet wird. Der Kampf gegen Tierleid jeder Art hat für mich oberste Priorität", so der neu für den Tierschutz zuständige Landesrat Anton Lang.

Auch das Tierschutzhaus "Arche Noah" schlägt Alarm

Die Situation für die vielen herrenlosen Katzen in der Steiermark ist derzeit sehr prekär:
Sehr viele unkastrierte Katzen sorgen für eine rasche Vermehrung der Haustiere. Die Jungtiere können dann leider aufgrund der großen Anzahl kaum ausreichend versorgt werden. Wir, der Aktive Tierschutz Steiermark und zahlreiche ehrenamtlich helfende Tierfreunde sind jeden Tag unermüdlich im Einsatz, um die Tiere mit Futter und vor allem jetzt in der warmen Jahreszeit mit Wasser zu versorgen oder gegebenenfalls einzufangen. Auch unsere Telefone laufen derzeit heiß mit Meldungen zu Katzen samt Jungkatzen, die kastriert bzw. versorgt werden müssen.
„Das Quantum bezüglich Kastrationen von herrenlosen Katzen bei uns in der Steiermark ist erreicht. Wir, der Aktive Tierschutz Steiermark, schaffen nicht mehr als 25 Katzen pro Tag zu kastrieren. Es wäre sehr wünschenswert, wenn auch andere Vereine mit uns zusammenarbeiten würden, damit wir uns gemeinsam gegen die Flut der Kastrationen wappnen können“, so der Obmann Herbert Oster und ergänzt: „Es ist auch eine große finanzielle Belastung für uns, da wir in vielen Fällen die Kosten für die Kastration übernehmen müssen, weil die Menschen, die sich um die herrenlosen Katzen kümmern, oft nicht über ausreichend finanzielle Mittel verfügen. Weiters übernehmen wir auch oft den zahlreichen Nachwuchs zu uns in die Arche Noah. Dadurch wird es immer schwieriger, die so zahlreichen Kätzchen so schnell zu vermitteln, dass keine Überbelegungen des Tierheimes entstehen. Es muss endlich auch von der Politik eingegriffen werden um die unkontrollierte Population gemeinsam einzudämmen.“

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