20 Jahre Partnerschaft von Schilchergemeinden mit ungarischer „Stadt der Rotweine“

Ein herzliches Willkommen in Wieland!
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Am 7. Oktober 1995 ratifizierten in Wieland/Villàny die Gemeinden St. Stefan/Stainz , Stainz, sowie damaligen eigenständigen Gemeinden Greisdorf Gundersdorf und Georgsberg die Partnerschaftsurkunde zwischen ihnen und den ungarischen Gemeinden Villàny, Villànykovesd (Gowisch), Ivanbattyàn, Marok und Palkonya (Palkan), Kisjakabafalva und Jackfall , die als die Ziele der Partnerschaft gegenseitige freundschaftliche Beziehung, die Förderung des Zusammenlebens der Menschen in Freiheit und die Stärkung des europäischen Zusammengehörigkeitsgefühles anführt. “Unsere Bürger sollen sich kennenlernen und näherkommen. Freundschaftliche Kontakte zwischen Bürgern aller beteiligten Gemeinden sollen entstehen. Menschliche, kulturelle, sportliche und wirtschaftliche Kontakte sollen ausgebaut und gepflegt sowie die Zusammenarbeit von Schulen, Vereinen und Organisationen gefördert werden«, heißt es darin u. a. .
Nach exakt 20 Jahren dieser Partnerschaft kann man feststellen, dass es diese nach wie vor gibt, wobei man allerdings feststellen muss, dass diese partnerschaftliche Intensität generell etwas abgenommen hat.
Um dieses Jubiläum nicht nur zu feiern, sondern die Partnerschaft auch wieder neu zu entfachen, fuhr die weststeirische Delegation aus St. Stefan/Stainz mit Bgm Stephan Oswald und bester Vorfeld-Organisation von Bgm a. D. Andreas Klement am Wochenende in das rund 400 Kilometer entfernte- im Komitat Baranya - liegende Wieland. Mit an Bord des von Helmut Hohler sicher gelenkten GKB-Busses auch der Musikverein St. Stefan mit Obmann Ing. Jürgen Gaisberger und Kplm Heinz Tappler, die Vizebürgermeister a. D. ÖkRat Rupert Stipper und Markus Schreiner, “Mann der 1. Stunde” der Partnerschaft Ehrenringträger Edmund Strohmaier sowie einige Familien, die mit den Wielandern schon eine dicke Freundschaft verbindet. Einige fuhren sogar erstmals zur Partnergemeinde mit.
Befremdend war eigentlich nur, dass sich aus der nunmehr zusammengeführten Großgemeinde Stainz kein Vertreter bereit erklärt hat, die Reise mitzumachen. Auch die St. Stefaner Gemeinderäte zogen es vor – aus welchen Gründen auch immer- zu Hause zu bleiben. Allerdings diejenigen, die diese zweieinhalb Tage in der Gegend von Südtransdanubien -bei den „Donauschwaben“- miterlebten, hatten es keineswegs zu bereuen. Die Gastfreundschaft und Herzlichkeit des Empfanges, die wunderbare Organisation in Wieland mit den einzelnen Zeremonien, das Veranstaltungs- und Kulturprogramm waren einfach einzigartig.
Elisabeth Troszt- die ungarische Kontaktperson von Beginn der Partnerschaft- Bgm Gyula Imre Takàts&Team , empfingen die Vertreter des Schilcherlands gleich mit einem Essen in der Küche Csillgvölgy, ehe es zur Weinverkostung in den Blum-Keller in Gowisch ging und der Abend lang wurde.
Am Samstag, 10. Oktober hieß via Traktortour mit Polizeieskorte das Ziel zunächst Skulpturenpark in Nagyharsàny mit dem Denkmal der “Mohàcser Schlacht” im Jahre 1687. In der Folge ging es durch ein rund 50 ha großes, herrlich gepflegtes Weinbaugebiet, dem sogenannten “Teufelsgraben”, wo gerade die Merlot-Ernte voll im Gange war. Dieses wunderschöne Riesenanbaugebiet zu sehen, war vom Zenit des Berges- trotz schlechter Sicht – einfach phänomenal. Nach dem Mittagessen im Günzer Keller fand u. a. die Besichtigung der Pincèszete (Weinkellerei) Gere Attila, der einer der größten im rund 260 ha umfassenden Weinbaugebiet – dem “Bordeaux des Ostens” – ist, statt . Er selbst hatte die Partnerschaft immer sehr gepflegt, begonnen in einer Zeit, wo durch die “verstaatlichte Hand” jeder Weinbauer maximal 1 ha privat bewirtschaften durfte. Seine Bekanntschaft umfasst u. a. die St. Stefaner Weinlegende Ing. Kurt Nikodem-Eichenhardt, Walter Oberbichler, AltBgm Fritz Hubmann etc. Nun bewirtschaftet er 74 ha. Weinfläche – 15 davon im Teufelsgraben, wobei die Hauptsorten von ihm Merlot, Blauer Portugieser, Cabernet Sauvignon, Cabernet franc sind und er jedes Jahr den – nach Meinung des Familienrates und Kellermeisters – besten Wein in Barrique ausbauen lässt. Allerdings nicht nur die Qualität , auch der Preis ist adäquat mitgestiegen.
Höhepunkt der Partnerschaftsfeier war zweifellos die Festsitzung, das Kulturprogramm und die Ritterschlagszeremonie mit anschließendem Festessen.
Bgm Gyula Imre Takàts machte- nach einer Gedenkminute an den verstorbenen Mitbegründer der Partnerschaft Gundersdorfs AltBgm ÖkRat Josef Klement- einen Rückblick auf die Partnerschaft die Ziele und Gedanken, die Frieden, Freundschaft, Freiheit, Sport, Schulvereinigung, Schülerbesuche, Betriebsförderung bis dato inkludierten. Auch die kulturelle Zusammenarbeit hob er besonders hervor und dankte namentlich vor allem den “Triebfedern der Partnerschaft” Fritz Hubmann, Franz Ninaus, posthum Josef Klement, AltBgm Georg Maurer und Elisabeth Troszt. Er konnte als Erinnerung auch an alle Gäste eine eigene "Jubiläumsabfüllung" edelsten Wielander Weines überreichen.
Bgm Stephan Oswald stellt die Gemeinde St. Stefan ob Stainz nach der erfolgten Gemeindestrukturreform mit seiner Größe von 49 km2 und 3.600 Einwohner vor und betonte die Sinnhaftigkeit der Partnerschaft mit Villany – besonders im Bereich des Kulturaustausches. Beeindruckt zeigte er sich vor allem von der riesigen und qualitätsvollen Weinregion auf den “sieben Hügeln” in der “Hauptstadt der Rotweine”.
Er beendete seine Ausführungen und Grußworte in der Hoffnung, dass diese Partnerschaft noch lange bestehen möge und dankte für die wunderbare Gastfreundschaft.
Das Kulturprogramm bestritten in ausgezeichneter Weise der Wielander Frauenchor unter Szendènè Arnold Katalin, die Wielander Jugendblaskapelle unter Balàsz Ahmann, die Jugendtanzgruppe Wieland unter Attila Czinczàr, ehe die St. Stefaner Musikkapelle unter Heinz Tappler mit ihrer schmissigen und perfekten Musik begeistern konnte. Wobei natürlich – nach Gratulation an die Gattin des Bürgermeisters Michaela Oswald zu ihrem Geburtstag- “Oh du mein Österreich” den Schluss bildete.
Für die Zeremonie des Ritterschlages zum “Weinritter von Wieland” wurden vom Gremium um Zeremonienmeister Georg Maurer , St. Stefans Bgm Stephan Oswald und Weinbauer Hans Höller, vlg. Ofnerpeter auserkoren. 23 Personen der Partnerschaft wurden bisher zum "Weinritter von Wieland" geschlagen und die Anforderungen für die Ritterschaft wurden auch diesmal von den Auserwählten souverän erfüllt (Weinerkennen, Weinflasche öffnen, Weinflasche verkorken, Weineid ablegen) . Als Weinritter vom Jahre 2013 hatte ÖkRat Stipper seine letzte Aufgabe noch zu erfüllen- er musste die letzte von drei ihm im Jahre 2013 mitgegebenen Flaschen Rotwein öffnen und dem Gremium verkosten lassen.
Am nächsten Tag wurde die Hl. Messe in der Pfarrkirche von Wieland besucht, wo Pfarrer Àgoston Darnai mit musikalischer Begleitung durch den Musikverein St. Stefan- der die Schubert Messe intonierte- den Gottesdienst zum Abschluss feierte. Ein Mittagessen in der Fülemüle Csarda beendete das Partnerschaftsjubiläum und voller Dankbarkeit wurde von den Gastgebern aus Wieland Abschied genommen, nicht ohne die Einladung für 2016 zum Gegenbesuch auszusprechen.

Wo: 20 Jahre Gemeindepartnerschaft mit Wieland, 8511 Sankt Stefan ob Stainz auf Karte anzeigen
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