Pölfing-Brunn: Trotz Meistertitel stehen die Zeichen auf Abschied

Die Zukunft von Damir Knezevic ist noch unklar, der Pölfinger Meistertrainer wäre wieder zu haben. | Foto: Franz Krainer
  • Die Zukunft von Damir Knezevic ist noch unklar, der Pölfinger Meistertrainer wäre wieder zu haben.
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Damir, eine Saison, wie sie besser nicht sein kann, und dann die Meldung, dass du in Pölfing nicht mehr Trainer bist. Wie passt das?
Die Maxime meines Sportlerlebens war immer, alles zu geben, aber auch von anderen alles zu fordern. Mein Fokus war immer auf den maximalen Erfolg und auf die Entwicklung der Mannschaft gerichtet. Das hat manchen nicht gepasst. Der Verein und ich haben sportlich Auffassungsunterschiede. Beide Seiten haben überreagiert, die Zusammenarbeit ist dadurch gestört. Den Vorwurf "Du nimmst alles zu ernst!" kann ich nicht nachvollziehen, ich bekomme Geld für meine Arbeit und muss diese ernsthaft machen.

Damit ist ein sehr gefragter Trainer wieder auf dem Markt?
Ich habe in Pölfing-Brunn mit einer charakterlich großartigen Mannschaft gearbeitet, dafür bin ich sehr dankbar, und ich habe noch ein Jahr Vertrag dort. Ich werde den Kontrakt erfüllen, wie es allerdings ausschaut, kann ich das Jahr zur Weiterbildung nutzen. Es hat ein Gespräch mit Didi Pegam von der Sturm-Akademie gegeben, das wäre vielleicht möglich. Natürlich ist bekannt, dass ich frei wäre, doch auch eine Weiterbildung würde mich reizen.

Was ist schwieriger: ein guter Fußballer oder ein guter Trainer zu sein? Du bist ja beides.
Wenn du die drei Meistertitel mit AC Linden, Gössendorf und Pölfing in den letzten Jahren ansprichst, könnte man es anders auslegen, doch als Fußballer denkst du nur an dich und verfolgst deine Aufgabe. Als Trainer bist du Lehrer, Fitnessguru, Ernährungsberater, Taktiker und Psychologe in einer Person, manchmal nicht einfach, weil oft auch Einflüsterer von außen das Konzept in Frage stellen und die Trainerarbeit beeinflussen wollen.

Du kennst die Fußballwelt auch als Spieler, welchen Rat gibst du einem jungen Kicker?
Ich war bei Hajduk Split, Rijeka, Austria Salzburg, GAK, Hansa Rostock und Freiburg als Spieler tätig. Egal wo, überall zählen Tugenden wie Zielorientiertheit, Einsatz, Konzentration auf die Stärken, Arbeit an den Schwächen, Disziplin und der Wille, etwas zu erreichen. Mit „ein bissl kicken“ ist nichts zu erreichen.

Was ist dir am unterklassigen Fußball in der Steiermark aufgefallen?
Es fehlt oft die Qualität, die Bereitschaft, sich zu überwinden und manchmal auch die Ausbildung. Es wird den Spielern durch das Überangebot an Vereinen viel zu leicht gemacht, mit überschaubarem Können sogar Geld zu verdienen.

von Franz Krainer

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