Der Bezirk wird immer älter
Probleme und Chancen im Bezirk Deutschlandsberg wurden im Bundesschulzentrum diskutiert.
"Weg von der 'Geiz ist geil'-Mentalität" will der Präsident der Wirtschaftskammer Steiermark, Josef Herk. Bei der Regionalkonferenz der WKO im Bundesschulzentrum Deutschlandsberg betonte er die Hinwendung zum "Bestbieter-Prinzip", damit sich die steirischen Regionen gut entwickeln können.
Lehrlinge fehlen
Der Bezirk Deutschlandsberg sei in dieser Richtung "weit voraus", sagte Herk. "Manche Regionen in der Steiermark sind noch weit entfernt von Gedanken und Projekten, wie sie hier stattfinden." Dennoch steht der Bezirk auch vor großen Herausforderungen. Obwohl die Bevölkerung der Südweststeiermark wachsen soll – laut WKO um 4,6 Prozent bis 2030 –, droht eine Überalterung der hier lebenden Menschen. Diese wäre vor allem für die Wirtschaft ein Problem, wenn den Betrieben die Jugendlichen als Lehrlinge fehlen. Geeignete Nachwuchskräfte zu finden sei schon jetzt zunehmend schwieriger, hieß es.
Entgegentreten will man dieser Entwicklung, indem man weiter am Ruf der Lehre arbeitet. Eine Idee ist es, die Attraktivierung der Lehre unter dem Titel "Lehre im Schilcherland" zusammenzufassen.
Mehr Kinderbetreuung
Ebenfalls ein Brennpunkt-Thema ist die Kinderbetreuung. Vor allem fehlende Nachmittagsbetreuung erschwert jungen Familien das Vorankommen. Als Best-Practise-Beispiel im Bezirk führte die WKO Stainz an, wo eine Krabbelstube eingerichtet wurde. Man hofft darauf, erfolgreichen Konzepte auch auf andere Gemeinden übertragen zu können.
Daten & Fakten
Bei der "Regionalkonferenz" diskutierten Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Landwirtschaft und Ausbildung darüber, wie der Bezirk Deutschlandsberg für die Zukunft aufgestellt werden kann. Die Wirtschaft soll gefördert, die Abwanderung gebremst werden.
Einwohner: 60.466 (entspricht 5% steiermarkweit)
Produktionssektor: 49,4 % der Beschäftigten
Dienstleistungssektor: 48,8 % der Beschäftigten
Medianeinkommen*: 2.200 Euro brutto
3506 aktive Unternehmen
258 Neugründungen (2013)
709 ruhende Unternehmen
Unternehmen mit bis zu 9 Mitarbeitern: 1.455
Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern: 6
*Das heißt: 50 % der Beschäftigten verdienen mehr und 50 % verdienen weniger als 2.200 Euro brutto.
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