Wärme aus der Region für die Region
Die Nahwärme Eibiswald ist seit 25 Jahren eine eingetragene Genossenschaft - und das mit überwiegend bäuerlichen Mitgliedern.
Energieautark, also unabhängig von fossilen Energieträgern zu sein, das ist das Bestreben in vielen Gemeinden. Nahwärme ist eines der Zauberwörter, die dabei gerne fallen gelassen werden. Nahwärme-Genossenschaften gibt es quer durch den Bezirk Deutschlandsberg von St. Josef bis Soboth und sorgen damit für eine Wärmeversorgung abseits von fossilen Energieträgern. Eine der größten und wohl auch mit heuer 25 Jahren eine der ältesten ist die Nahwärme Eibiswald, deren 19 Mitglieder sich von Eibiswald bis Trahütten aus vorwiegend bäuerlichen Betrieben aktiv einbringen - vor allem mit der Lieferung von Hackgut. "Der Rohstoff Holz ist in der Region zur Genüge vorhanden und wächst ausreichendend nach. Somit können wir mit erneuerbaren Energieträgern aus der Region Wärme für die Region produzieren", betont Hannes Gollob, der seit 1995 Jahren gewählter Obmann der Nahwärme Eibiswald ist.
Der Standort ist natürlich mit Bedacht ausgewählt, nämlich in verbautem Gebiet, um das inzwischen auf elf Kilometer angewachsene Leitungsnetz optimal zu nutzen. Für so ein Werk spricht natürlich die Reduktion des Luftschadstoffausstoßes im verbauten Gebiet. Ein weiterer Ausbau des Netzes ist vorgesehen, das Potenzial wäre durchaus vorhanden. Derzeit bringen 138 Anschlüsse die Nahwärme zu ca 180 Objekten - 275 Haushalte werden dabei gezählt. Zu den Großabnehmern gehören Kapazunder wie die Landesberufsschule, die Hauptschule und Musik-NMS, die Firma Kendrion, das Perisutti Pflegezentrum oder auch die Gärtnerei Knotz.
Die nächste Generation ist am Start
Nach dem Start mit 14 Mitgliedern ist der Stand auf 19 angewachsen - und das aus den eigenen Reihen. "Es freut mich sehr, dass die kommende Generation sich bereits in diese Genossenschaft einbringt, somit kann diese Anlage voller Nachhaltigkeit auch in Zukunft bestehen", freut sich Gollob und ergänzt: "Wir sind stolz darauf, dass die Idee zur Wertschöpfung aus der Region für die Region darartig aufgegangen ist. So liefern ca. 50% des Hackgutes die eigenen Mitglieder, die anderen 50 % werden von den Landwirten aus der Region bezogen.
Das bedeutet positive Auswirkung auf den heimischen Arbeitsmarkt, die heimische Wirtschaft und die bäuerlichen Betriebe in der Umgebung, denen ein fairer Preis gemacht wird.
Um das ganze Werk am Laufen zu halten, ist Thomas Krammer voll beschäftigt angestellt sowie es noch drei gerinfügig Beschäftigte gibt.
Der Unterschied zwischen Fernwärme und Nahwärme?
Nahwärme bezieht sich seit ca. 30 Jahren auf Energieversorger mit vor allem erneuerbaren Energieträgern, die meist zentral in den Ballungszentren errichtet werden. Kalorische Kraftwerke mit fossilen Energieträgern haben meist ein wesentlich längeres Leitungsnetz zu den Ballungszentren hin - daher auch Fernwärme genannt, wobei das technische Prinzip der Enrgieversorgung über ein Leitungsnetz ident ist.
Zur Anlage
Die Biomasseanlage der Nahwärme Eibiswald ist seit der Heizsaison 1993/94 in Betrieb. 1997 wurde die Hackgutlagerhalle erbaut. Auf dem Dach ist eine Sonnenkollektorfläche von 1.250 m² installiert. 2005 kam ein zweiter, kleinerer Biomassekessel für die Übergangszeiten dazu. 2012 wurde die Sonnenkollektorfläche auf 2.450 m² und das Puffervolumen auf 170.000 Liter vergrößert. 8.000 m³ Hackgut haben in der neuen Lagerhalle Platz.
Netzanschlussleistung:
4.000 kW
Länge Leitungsnetz: 9.800 m
Max. Vorlauf- bzw. Rücklauftemp.: 95 °C / 60 °C
Hackgutbedarf/Jahr:
12.000 m³
Solarertrag pro Jahr:
ca. 1.000.000 kWh
Gesamtbedarf der Abnehmer/Jahr: 8.000.000 kWh
Mehr Infos finden Sie hier
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