Russland-Sanktionen: Bauern setzen auf "Apfel-Patriotismus"

Franz Titschenbacher (Mitte), Präsident der steirischen Landwirtschaftskammer: "Schon ein Apfel am Tag hilft den heimischen Bauern." | Foto: KK
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  • Franz Titschenbacher (Mitte), Präsident der steirischen Landwirtschaftskammer: "Schon ein Apfel am Tag hilft den heimischen Bauern."
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Von einem "Wirtschaftskrieg" spricht Thomas Reiter, Geschäftsführer der Obstpartner Steiermark, als er auf die angespannte der Situation der steirischen Apfelbauern angesprochen wird. Die stehen gleich von zwei Seiten massiv unter Druck: Einerseits fallen Aufträge für 7.000 Tonnen Äpfel aus, weil nach Russland nichts mehr geliefert werden darf.

Da das aber auch für andere europäische Länder gilt, sind dort ebenfalls tonnenweise Äpfel übrig, die jetzt statt nach Russland in Europa verkauft werden. Die heimischen Äpfel bekommen also ordentlich Konkurrenz.

"Dramatische Situation": Hoffen auf Solidarität

Landwirtschaftskammer und Apfelbauern hoffen jetzt darauf, dass die Österreicher zu heimischen Äpfeln greifen. "Wir sind mehr denn je auf die Unterstützung der Konsumenten angewiesen", gesteht Reiter. "Ohne Produktpatriotismus geht in dieser dramatischen Situation gar nichts mehr."

Ein Apfel am Tag hilft schon

Auch der steirische Landwirtschaftskammer-Präsident, Franz Titschenbacher, appelliert an die Steirer: "Esst bewusst unser gutes und gesundes heimisches Obst, um unsere Bauern zu entlasten." Dabei kann jeder schon mit geringen Mitteln einen Beitrag leisten. "Würde jede Steirerin und jeder Steirer täglich nur einen Apfel essen, könnte das große Problem der heimischen Obstproduzenten stark abgemildert werden." Den Lebensmittel-Handel ruft Titschenbacher ebenfalls zu Solidarität auf.

Supermärkte setzen auf Regionalität

Dort wird diesem Ruf bereits Folge geleistet: Die Handelsriesen Spar und Rewe (Billa, Penny, Merkur und andere) planen Aktionen rund um's Thema Obst und Gemüse, vor allem Äpfel. Rewe will österreichische Produkte in den Obst- und Gemüseabteilungen besonders kennzeichnen und Spar kündigte verstärkte Apfel-Aktionen im Herbst an.

Hofer bietet nur österreichische Äpfel an und will Äpfel zum halben Preis verkaufen, um die Verkaufszahlen kräftig anzukurbeln. Den Apfelbauern soll dabei aber der selbe Preis wie zuvor bleiben.

Frisch, saftig, steirisch: Jetzt heißt's reinbeißen

Der steirische Apfel-Vermarkter "Frisch, saftig, steirisch" hat unterdessen bereits eine Aktion gestartet, die Solidarität mit den heimischen Apfelbauern zeigt. Promis und jeder, der mitmachen will, lichten sich dafür beim Biss in den gar nicht sauren Apfel ab und stellen die Bilder ins Internet. Mitmachen kann man auf der entsprechenden Facebook-Seite.

Daten & Fakten

7.000 Tonnen Äpfel wurden zuletzt aus der Steiermark nach Russland geliefert.
500.000 Kilo steirische Äpfel hat Russland bereits zurückgeschickt.
1,5 Millionen Tonnen Äpfel zu viel werden bei der heurigen Apfelernte erwartet. Diese Mengen können nicht bewältigt werden.
Für rund 20 Prozent der EU-weiten Apfelernte gibt es derzeit keine Abnehmer.

Franz Titschenbacher (Mitte), Präsident der steirischen Landwirtschaftskammer: "Schon ein Apfel am Tag hilft den heimischen Bauern." | Foto: KK
Thomas Reiter vertritt 730 steirische Apfelproduzenten in der OPST (Obstpartner Steiermark GmbH). | Foto: KK
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