"Wie geht Selbstständigkeit?" - Die JVP fragt, Experten antworten

JVP-Bezirksobmann Georg Kronabether, VP-Bezirksgeschäftsführer Jürgen Karl Kovacic sowie Lukas Michelitsch und Maria Luise Berrell-Rohrmoser von der JVP Stadt Deutschlandsberg (v.l.) mit den Ehrengästen Christoph Kovacic und Manfred Kainz.
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  • JVP-Bezirksobmann Georg Kronabether, VP-Bezirksgeschäftsführer Jürgen Karl Kovacic sowie Lukas Michelitsch und Maria Luise Berrell-Rohrmoser von der JVP Stadt Deutschlandsberg (v.l.) mit den Ehrengästen Christoph Kovacic und Manfred Kainz.
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Woran orientieren sich junge Menschen, die sich selbstständig machen wollen? Am besten an erfahrenen Unternehmern, die dies bereits geschafft haben. Mit diesem Gedanken lud die JVP Deutschlandsberg letzten Mittwoch zum zweiten "Deutschlandsberger CityTalk" in die Wirtschaftskammer. Dafür hatte man sich zwei Referenten aus dem Bezirk geholt, die über dessen Grenzen hinaus für wirtschaftliche Erfolge stehen.

Manager statt Schauspieler

Manfred Kainz und Christoph Kovacic gaben nicht nur wertvolle Ratschläge an die interessierten Zuhörer weiter, sie hatten auch einige Schmankerl aus ihrer Gründerzeit parat. Während Kovacic bereits während seines BWL-Studiums selbstständig als Controller begonnen hatte, "brauchte" Kainz drei Lehrplätze, um seinen Beruf als Bürokaufmann fertig zu erlernen: "Die haben alle zusperren müssen." Eigentlich wollte der gebürtige St. Josefer Schauspieler werden, entschied sich dann aber für einen Job als Vertreter für Hundefutter. "Ich brauchte das Geld fürs Auto, weil ich schon zwei zusammengehaut hatte." Bald darauf wurde er Werkzeugvertreter mit geringem Fixum, aber einer hohen Erfolgsbeteiligung. "Wenn man das kann, würde ich jedem raten nur so zu arbeiten. Denn dann kann man Geld verdienen." Sein Gebiet (Steiermark und Kärnten) war ihm zu klein, für ein japanisches Unternehmen baute er eine zweite Firma nebenbei auf. Heute hat Kainz' TCM International GmbH 30 weltweite Dienstleistungsverträge.

Sicherung von Arbeitsplätzen

Auch Kovacic waren ein Job als Controller und die Selbstständigkeit zu wenig, als Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Eibiswald sicherte er vor einigen Jahren 21 heimische Arbeitsplätze. Nicht ohne Risiko: "Wir konnten die Spulenfertigung von Kendrion übernehmen, wussten aber nie, ob sich das rechnen würde." Die Produktion wird seither in der WISP Komponenten GmbH fortgesetzt, heute zählt man 38 Mitarbeiter.

Weise Worte aus dem Landtag

In einem waren sich beide Vortragenden einig: Man würde jederzeit wieder das selbe machen. "Als Angestellter bekommst du gleich mehr Gehalt und es ist sicherer", so Kovacic. "Aber die Selbstständigkeit macht mehr Spaß." Als wichtigste Eigenschaften bei Start-Ups nannten die beiden Fleiß, permanente Weiterbildung, Ausdauer aber auch Offenheit. "Ich habe mit meinem Bauch und Gefühl angefangen, heute brauchst du ein dickes Konzept", erzählt Kainz. "Es gibt aber keine Garantien im Geschäftsleben." Jeder Gast bestätigte, dass er am Ende des Abends etwas mitnehmen konnte, vor allem eine Weisheit des Wirtschaftskammerobmanns. "Im Landtag haben sie mir immer nachgesagt: 'Der Kainz macht keinen Schritt ohne Profit.' Ich finde, das ist eine ziemlich gute Devise als Unternehmer."

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