Größere Schutzzone für Neustift und Salmannsdorf

Das Schreiberhaus wurde 1746 erbaut und eines der ältesten noch bestehenden Gebäude in Neustift am Walde.
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DÖBLING. "Es ist ja schon alles zu spät." Im Schreiberhaus, einer der ältesten Gebäude von Neustift, hat man sich nicht dem Optimismus verschrieben. Angesprochen auf das Verhältnis alter zu neuer Gebäude im Ort halten sich Leopold und Stephanie Huber, Vater und Tochter einer traditionsreichen Heurigendynastie, nicht zurück: "Fahren sie rauf oder hinunter, egal - da sehen sie, was uns schon alles hingebaut wurde. Hier gibt es gar keinen Ortskern mehr, den man schützen sollte."

Und wirklich, wenn man die Straße entlang geht, hat man den Eindruck, dass sich historische Gebäude und neue Wohnhäuser, meist Apartmentkomplexe die in ihrer Architektur wenig historische Bezüge herstellen, die Waage halten. Genau diese Entwicklung war der Grund für die Nachdenkpause, die sich die Stadt in Neustift ab 2013 in Form eines Baustopps verordnet hatte. In dieser Periode wurde dann eine Bestandsaufnahme der alten Gebäude gemacht und ein Diskussionsprozess mit den Anrainern über Wünsche für die Entwicklung des Ortes in Gang gesetzt. Die neue Flächenwidmung soll nun an die Bausperre anschließen. Sie beinhaltet eine Erweiterung der Schutzzone - ein Lückenschluss zwischen den bestehenden Zonen in der Hameaustraße und eine weitere Zone in der Salmannsdorfer Straße, eine Beschränkung der Bauhöhen und einige Sonderbestimmungen, wie die Vorschrift, dass in bestehenden Heurigen die überwiegende Wohnnutzung untersagt wird.

Damit will man den Ortscharakter so gut es geht erhalten und verhindern, dass Neustift zu einem reinen Wohndorf wird. Anders als man vielleicht meinen könnte, profitieren die Heurigenbetriebe nämlich nicht unbedingt von dem Zuzug. "Bevor die herkommen, regen sich sich lieber auf, dass es zu laut ist oder dass es keine Parkplätze gibt", heißt es hinter vorgehaltener Hand. Isabella Herrmann, Betreiberin des Heurigen Friseurmüller am Beginn von Salmannsdorf, gibt auch ganz offen zu, dass sie ums Überleben kämpft: "Ich möchte aber auf jeden Fall weitermachen. Wenn meine Kinder nicht übernehmen wollen, dann verstehe ich das aber natürlich." Deshalb ist sie mit der "Heurigen bleiben Heurigen"-Widmung, von der ihr Haus betroffen ist, auch nicht ganz glücklich: "Ich möchte niemandem etwas vorschreiben und wenn die Kinder einmal verkaufen wollen, dann bedeutet diese Widmung natürlich eine Einschränkung."

Vier Kinder, aber kein Nachfolger

Ebenfalls wahrscheinlich keinen Nachfolger hat Michael Eischer, der seinen Traditionsheurigen mitten in Neustift betreibt. "Ich habe vier Kinder, aber im Moment schaut es so aus, als würde keines übernehmen wollen." Bei ihm, sagt Eischer, ist der Grund aber nicht das schlechte Geschäft, sondern die vielen Regulierungen und bürokratischen Hürden, die der Gastronomie das Leben schwer machen würden. Auch Eischer, der politisch als Klubobmann der Döblinger FPÖ tätig ist, ist mit der Widmung nicht glücklich - aus ganz ähnlichem Grund. "Die Höhenbeschränkung auf meinem Grundstück bedeutet eigentlich eine Wertminderung für mich." Von der Ausweitung der Schutzzone erwartet er sich nichts: "Man wollte ja schon früher die Ortskerne erhalten, aber man sieht ja was passiert ist. Das hat Methode gehabt. Die ganzen Gesetze sind das Papier nicht Wert, auf dem sie geschrieben wurden. "

Die Stimmung in Neustift und Salmannsdorf ist zur Zeit also eher trist. Zu der Neubau-Problematik und der ums Überleben kämpfenden Heurigenkultur kommt auch noch der Durchzugsverkehr mit vielen Lkw, der ohne Unterlass durch die Straßen braust. Zumindest einen Lichtblick gibt es aber: Mit dem "s` Genussplatzerl" gibt es nun einen eigenen Nahversorger für die Salmannsdorfer und Neustifter, die früher bis zum Fuße der Rathstraße gehen mussten. Drinnen steht eine junge geborene Neustifterin, die alle Kunden willkommen heißt - egal ob aus dem Heurigen oder aus dem Luxusneubau.

Zur Sache:

Der neue Flächenwidmungsentwurf kann noch bis 10. November eingesehen und kommentiert werden. Die Einsichtnahme ist entweder persönlich in der Servicestelle Stadtentwicklung (1., Rathausstraße 14-16) oder online möglich.

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