Kritik an der Verbauung der Hohen Warte

Gerhard Pfeiffer vor der Baustelle auf der Hohen Warte 34–36. Fünf Blöcke mit bis zu 260 Quadratmeter großen Wohnungen entstehen hier.
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  • Gerhard Pfeiffer vor der Baustelle auf der Hohen Warte 34–36. Fünf Blöcke mit bis zu 260 Quadratmeter großen Wohnungen entstehen hier.
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DÖBLING. Gerhard Pfeiffer kennt die Hohe Warte gut. Er wohnt hier und ist seit Jahrzehnten in der ÖVP Oberheiligenstadt aktiv. Die baulichen Veränderungen, die vorgenommen werden, stoßen ihm deshalb umso unangenehmer auf. "Hier wurde um etwa das Zehnfache verdichtet", sagt er und meint damit: Der Wohnraum in der Villengegend ist in den vergangenen 35 Jahren rasant angewachsen, mit Aufstockungen, Dachgeschoßausbauten und Neubauten dort, wo früher Gärten waren.

Aktuelles Beispiel: Wo 2010 die Präsidentenvilla abgerissen wurde, auf der Hohen Warte 34–36, werden unter dem Namen "Garden of Eden" Luxusappartements gebaut. Fünf Gebäude, der "Form von Schmetterlingen nachempfunden", werden auf dem Areal errichtet, auf dem vorher nur eines stand.

Weiter unten, auf dem Areal des ehemaligen Kinderheims der Stadt Wien, werden ebenfalls gerade Neubauten auf die grüne Wiese gesetzt.

Für Pfeiffer geht mit der dichten Verbauung ein wesentlicher Charakterzug der Hohen Warte verloren. Die Gegend wurde Ende des 19. Jahrhunderts von Großbürgertum und Künstlern entdeckt, zahlreiche Prominente wohnten oder verbrachten den Sommer hier: Neben Psycho-analytiker Sigmund Freud viele Künstler, unter anderem Alma Mahler-Werfel und ihr Gatte Franz Werfel, die eine vom berühmten Architekten Josef Hoffmann erbaute Villa in der Steinfeldgasse 2 bewohnten.

Um dieses Gebäude, die Villa Ast, macht sich Pfeiffer ebenfalls Sorgen: Sie steht bereits seit Jahren leer. Einige Fenster sind bereits zersprungen oder stehen offen.

Kritik an Baupolizei

Hier setzt die Kritik von Gerhard Pfeiffer an. Bei dem Areal um die Hohe Warte handelt es sich um eine Schutzzone. Das heißt, dass die dortigen Gebäude von der Stadt als erhaltenswert angesehen werden. Abgebrochen dürfen sie nur werden, wenn eine Sanierung nicht mehr möglich ist. Lässt man aber, so Pfeiffer, ein Gebäude verfallen, so kann man damit die "technische Abbruchreife" erreichen. Eigentlich kennt die Bauordnung ein Mittel dagegen: Die Baupolizei darf Sanierungsmaßnahmen vorschreiben. Es wird aber, sagt Pfeiffer, zu selten angewendet.

Das stimmt so nicht, widerspricht der Direktor der Baupolizei Gerhard Cech: "Kleinere Sanierungen schreiben wir regelmäßig vor." Es sei aber schwierig, die Sanierung eines ganzen Hauses zu verlangen, weil das so teuer sei – hier müsse man zuerst gemeinsam mit dem Eigentümer die finanziellen Möglichkeiten ausloten. Man könne ja, schlägt Pfeiffer vor, öffentliches Geld zuschießen, etwa aus dem Altstadterhaltungsfonds.

Im konkreten Fall der Villa Ast liegen Cech keine Beschwerden vor, "Mitarbeiter vor Ort werden sich die Situation aber ansehen." Cech sagt, dass die Baupolizei für Hinweise immer dankbar sei.

Nachbarn sollen helfen

Genau solche Hinweise zu geben, hat Pfeiffer vor: Er möchte eine Gruppe namens "Immowatch" gründen, die mit für Verfallserscheinungen geschärften Augen durch das Grätzel spaziert. Interessierte können sich bei der Sektion der ÖVP Oberheiligenstadt melden – am besten per Facebook: fb.com/oevpoberheiligenstadt

Buchtipp:

In "Auf der Hohen Warte"erzählt Werner Rosenberger von der Vergangenheit des Villenviertels und seinen berühmten Bewohnern. ISBN 978-3-99300-221-3

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