Bürgerinitiative wehrt sich gegen das Strandcafé Alte Donau
Anrainer wehren sich gegen angeblich fälschlich erteilte Ausnahmegenehmigung beim Umbau des Strandcafés.
DONAUSTADT. Nachdem aus gewerberechtlichen Gründen im April ein Baustopp erwirkt worden war, darf seit November am Strandcafé Alte Donau weiter gebaut werden. Die bz berichtete über die Wiederaufnahme der Bautätigkeit. Jetzt meldet sich die Bürgerinitiative "Strandbunker Alte Donau" zu Wort. Die Grünfläche an der Rückseite des Strandcafés ist bereits verschwunden.
Die Bäume mussten den Plänen für den neuen Gastgarten weichen. Insgesamt sollen auf dem Grundstück nun knapp über 1.000 Quadratmeter verbaut werden. "Das ist reine Provokation", sagt Arno Aigner von der Bürgerinitiative. "Nicht nur, dass der Gastgarten ins Siedlungsgebiet zeigt, eigentlich dürfe dort aufgrund der Widmung als Erholungsgebiet gar nicht gebaut werden", so der Anrainer.
Die Bürgerinitiative behauptet, dass der Baubescheid rechtswidrig sei.
Laut Aigner hätte keine Ausnahmegenehmigung erteilt werden dürfen. Geändert könne das freilich nicht mehr werden – dessen sei man sich bewusst. Dennoch kämpft die Initiative weiter, um zu zeigen, wie mit der Bauordnung in Wien umgegangen werde. Man befürchtet einen Präzedenzfall. "Es ist unerträglich, dass Gesetze so salopp gebrochen werden. Anrainer müssen um die Errichtung von Carports kämpfen, während hier rechtswidrig Baubescheide vergeben werden. Wir wollen gleiches Recht für alle", so die Botschaft der Bürgerinitiative.
Streit um Änderungen
Aigner sagt, man hätte Änderungen vom ursprünglichen Plan teuer erstritten: die Reduktion der Gartenplätze von 240 auf 70 Quadratmeter, die Verkleinerung der Plattform auf der Donau sowie die Einschränkung der Nachtöffnungszeiten. "Das alles wird jetzt vom Strandcafé-Betreiber als 'freiwillige Zugeständnisse' dargestellt", so Aigner.
Betreiber gesprächsbereit
Die Darstellung der Sachlage fällt seitens der Betreibergesellschaft S & L Strandcafé GesmbH anders aus: "Von Beginn an war es unser Wunsch, den Bau und den laufenden Betrieb in bestem Einvernehmen mit den Anrainern zu organisieren", heißt es. Zudem habe man nach einer langen Planungsphase und intensiver behördlicher Überprüfung Rechtssicherheit durch den Baubescheid und die Betriebsanlagengenehmigung. Die Bürgerinitiative "Strandbunker Alte Donau" werde sich trotz allem weiter für ihr Anliegen einsetzen, so Aigner. Man vermute Rechtswidrigkeiten seitens der Behörden.
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