Özlem Turan schneidert im Werksalon Stadlau für Menschen mit Beeinträchtigung
Designerin Özlem Turan arbeitet in Stadlau an Kleidung für Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung.
DONAUSTADT. Ihre Mode soll Menschen helfen, die es im Alltag oft schon schwer genug haben. Özlem Turan schneidert im Werksalon Stadlau mit ihrem Projekt "Reißverschluss" praktische und modische Outfits für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen. Dabei geht es der jungen Designerin nicht darum, ihre Entwürfe möglichst oft auf den großen Laufstegen dieser Welt oder bei namhaften Fashionshows zu sehen.
Nach einer internationalen Ausbildung startete sie in Wien im Rahmen der youngCaritas ehrenamtlich das Projekt "Reißverschluss: weil wir uns nicht verschließen", das seit mittlerweile eineinhalb Jahren sehr erfolgreich umgesetzt wird. "Die Mode darf das Soziale nicht vernachlässigen", so Turan.
Wohlfühlfaktor ist wichtig
Seit einem halben Jahr setzt sie sich in ihrem Atelier im Stadlauer Werksalon mit diesem Design-Aspekt auseinander. Gemeinsam mit körperlich beeinträchtigten Models und drei Freiwilligen erarbeitet sie funktionelle, ästhetisch ansprechende Abend- und Tagesgarderobe. Dabei ist es ihr wichtig, den Gedanken der Inklusion umzusetzen: "Die Kollektion soll für alle Menschen trag- und anpassbar sein. Jeder soll sich in seinen Klamotten wohlfühlen."
Insgesamt zwölf verschiedene Outfits sind inzwischen mit dieser Philosophie entstanden. Die besonderen Bedürfnisse beispielsweise von Rollstuhlfahrern sind nicht so offensichtlich, wie man meinen möchte. So ist etwa das An- und Ausziehen von gewöhnlicher Kleidung kein Problem. Aufgrund des Sitzens als Standardkörperhaltung sei es aber wichtig, eine möglichst hoch sitzenden Hosenbund zu schneidern, damit der Rücken nicht ungeschützt ist.
Im Herbst soll schließlich eine besondere Modenschau stattfinden, auf der alle zwölf Outfits gleichermaßen von körperlich beeinträchtigten und unbeeinträchtigten Models vorgestellt werden.
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