In der Donaustadt stinkt es immer noch
Die bz ging Hinweisen der Leser hinsichtlich Quellen des Gestanks nach. Möglich wäre, dass die Geländegegebenheit dafür verantwortlich ist. Eine Notrufnummer soll helfen.
DONAUSTADT. Bewohner der Donaustadt berichten von einer wahren Geruchsbelästigung, die bei Schönwetter, wenig Niederschlag und Wind aus Südost fast nicht erträglich ist.
Die bz machte sich auf die Suche nach der Quelle des Gestanks und fand dank vieler Leserbriefe den Ansatz einer Erklärung. Der Gestank zieht sich von der Praterbrücke über die Lobau bis zum Kagraner Platz. Besonders intensiv wird der ammoniakähnliche Geruch im Gebiet zwischen Stadlauer Straße, Adelheid-Popp-Gasse, Miriam-Makeba-Gasse und Hyazinthengasse wahrgenommen. Verschiedene Firmen sowie die Raffinerie werden als Verursacher ebenso vermutet wie der Kompostplatz und der Kanal.
Gestank ist unerträglich
Anrainer Gerhard Schön: "Der Gestank zieht sich in die Garage, in die Stiegenhäuser und in die Wohnungen. Trotz intensivem Lüften bleibt der Geruch lange stehen." Auch Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy, der seit seiner Geburt in der Donaustadt lebt, ist sich des immer wieder auftretenden Geruchs in der Donaustadt bewusst: "Ich unternehme alles in meiner Macht stehende, um gemeinsam mit den Dienststellen etwaig auftretende unangenehme Geruchsquellen zu finden." Eine Ursache, die sich leider nicht ändern lässt, liegt im Kanalnetz, das sich nach den topografischen Verhältnissen des Bezirks richten muss. Da die Donaustadt sehr flach ist, kann kein Gefälle in Richtung Hauptkläranlage Simmering entstehen.
Anders als in den westlichen Bezirken mit starkem Gefälle fließt das Abwasser in der Donaustadt deshalb nur sehr langsam. Durch die großen Grün- und landwirtschaftlichen Flächen wird zusätzlich wenig Abwasser produziert. Bei schönem Wetter bleiben daher Bestandteile im Kanal stehen, die den unangenehmen Geruch erzeugen. Regelmäßige Reinigungen und Spülungen helfen. Josef Gottschall von Wien Kanal untersucht alle Probleme und Eingaben aus der Vergangenheit, hält jedoch fest: "Es ist schwierig, vergangene Probleme aufzuarbeiten."
Notrufnummer bei Problemen
Einfacher sei es, wenn sich Bürger bei einem Kanalproblem direkt an die kostenfreie Notrufnummer 4000 9300 wenden, so Gottschall. "Innerhalb von 20 Minuten ist ein Einsatzteam vor Ort, um ein Geruchsproblem zu orten und mögliche Schritte einzuleiten." Sämtliche Firmen im Bezirk werden zudem laufend kontrolliert, auf Einhaltung der Richtwerte betreffend Abwasser und Geruch wird geachtet.
Auch Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy ist weiterhin mit der Causa beschäftigt: "Ich bin immer mit den zuständigen Stellen wie Wien Kanal in enger Verbindung."
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