Zieht Polizei ins Kulturhaus?
Bürgerinitiative will Kulturhaus zur Gänze erhalten. Bürgermeister steht aber zu Sicherheitszentrum.
Neuigkeiten in der Causa: Am 25.11.2014 tagte die SPÖ Fraktion mit Bürgermeister Franz Felsberger im Mehrzweckhaus Gurnitz, wo ein „einstimmiger Beschluss“ gefasst wurde, das der Kultursaal Gurnitz erhalten bleibt und dass für den Polizeiposten Ebenthal bis Ende 2015 ein adäquates Quartier gefunden werden soll.
www.meinbezirk.at/ebenthal-in-kaernten/politik/zieht-polizei-ins-kulturhausnein-d1166557.html
EBENTHAL (vp). Jahrelang haben viele Gurnitzer für ein Kulturhaus im Ort gekämpft, bis es 2002 eröffnet wurde. Nun fürchten sie, es wieder zu verlieren. Die "Bürgerinitiative für Kultur und Sicherheit in Ebenthal" hat sich formiert.
Warum? Kürzlich präsentierte die Gemeindeleitung ein Projekt, dass die Unterbringung der Polizei im Kulturhaus vorsieht. Dabei würde der halbe Saal des Kultursaals verlorengehen, auch die Bühne. Bürgerinitiativen-Sprecher Günter Nusser: "Im Monat gibt es im Kulturhaus zwei Veranstaltungen, Tendenz steigend. Mit diesem Projekt wird kulturell in Gurnitz nichts mehr möglich sein."
Auch die Feuerwehr befürchtet, Räumlichkeiten zu verlieren, obwohl "wir ohnehin aus allen Nähten platzen", so Kommandant Robert Knapp: "Unsere Waschbox soll als Garage für die Polizei genutzt werden."
Podiumsdiskussion
Mit Unterschriftenlisten gegen das Vorhaben ist die Bürgerinitiative nun unterwegs. Man verstehe nicht, dass "das Projekt monatelang im Geheimen vorbereitet wurde, ohne Gemeinderat und Bürger zu informieren". Für 2. Dezember um 19 Uhr haben die Bürger eine Podiumsdiskussion im Kulturhaus Gurnitz fixiert. Nusser: "Ich erwarte mir dort ein klares Bekenntnis zum Kulturhaus." Und Knapp ergänzt: "Ich hoffe, das Christkind legt ein Päckchen unter den Baum, dass die Feuerwehr erhalten bleibt und nicht beschnitten wird."
Gemeinderat entscheidet
Bgm. Franz Felsberger erklärt die Notwendigkeit des Projekts: "Der Polizeiposten muss bis 2015 barrierefrei sein und er ist auch nicht für Damen ausgelegt. In Gurnitz würden wir einen Lift bauen, für alle nutzbar. Auf der anderen Seite haben wir ein Kulturhaus, dass von 2009 bis 2014 90.000 Euro Abgang verursacht und da sind die Räumlichkeiten der Feuerwehr nicht mitgerechnet." Man habe jahrelang einen Pächter für das Café gesucht. Vergeblich, "weil die Betriebskosten zu hoch sind". "Außerdem gibt es keine Großveranstaltungen im Kulturhaus und 100 m² Saal plus 120 m² Café bleiben."
Felsberger steht zum Projekt, das bereits vom Innenministerium abgesegnet sei: "Lieber einen Polizeiposten der Zukunft als ein leerstehendes Kulturhaus." Ob das Projekt verwirklicht wird, entscheidet der Gemeinderat im Dezember. "Wenn es stirbt, darf man nicht jammern, wenn der Posten infrage gestellt werden sollte oder verkleinert wird."
Die Fraktionen habe Felsberger sehrwohl informiert, als "von Wien grünes Licht kam". "In 15 Jahren haben wir die Investition von 300.000 Euro herinnen. Wenig Miete zahlt die Polizei nicht."
Was die Feuerwehr betrifft, sagt Felsberger: "Das war nur ein Plan. Benötigt die Feuerwehr den Waschplatz, wird er unberührt bleiben."
Zur Sache:
Die Bürgerinitiative kritisiert auch, dass keine Alternativen präsentiert wurden. "Mit den 360.000 Euro - 300.000 Euro für den Umbau und 60.000 Euro an Vernichtung von Bühnentechnik - könnte man für die Polizei auch eine andere Lösung finden." Mittlerweile habe sich sogar eine Privatperson gemeldet, die mitten in Ebenthal ein Haus so bauen würde, dass es für die Polizei passt, so Günter Nusser.
Bei der Polizei sei man aber gegen eine Unterbringung in private Gebäuden, so Bgm. Felsberger. "Und ein Neubau rechnet sich nicht."
Lage: Die Bürgerinitiative meint, "die Polizei wird in den Wald versetzt". Die Polizei müsse im Ort Ebenthal bleiben, weil dort Banken und Co. sind. Die Polizei begrüße allerdings Gurnitz, auch aufgrund der Nähe zum Gewerbepark.
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