Mit Langsamkeit dem Geist Kraft geben

Pater Ferdinand Karer marschiert zur Zeit in Richtung Rom.
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  • Pater Ferdinand Karer marschiert zur Zeit in Richtung Rom.
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PRAMBACHKIRCHEN (raa). Alle Wege führen nach Rom, sagt man. Der Weg, den Pater Ferdinand Karer, Direktor des Gymnasiums Dachsberg, für seine Fußwallfahrt in die italienische Kapitale gewählt hat, ist 1500 Kilometer lang und führt über die Alpen. "Ich rechne damit, in rund 70 Tagen in Rom zu sein", so der 57-Jährige. Das sind rund 25 Kilometer am Tag. "Ein wenig Respekt habe ich vor Tagesetappen, in denen bis zu 1000 Höhenmeter bewältigt werden müssen." Auskommen will er mit nur wenig Gepäck. "Mein Rucksack wiegt sieben Kilo, und ich habe alles doppelt dabei, inklusive eines kleinen Tablet-Rechners, auf dem ich die Route finde und mit dem ich vom Pilgerweg als Regionaut auch online in der BezirksRundschau berichten will."
Zur Ruhe kommen und in den Gedanken frei sein, will Karer in den nächsten gut zwei Monaten. So wie der Direktor seine Schüler und Lehrerkollegen, wie er sagt, mit auf die Reise nimmt, so soll auch die Schule von seinen Erfahrungen profitieren können. "Momentan werden überall wieder Grenzen errichtet. Da ist es die Aufgabe einer Schule, Grenzen zu überwinden", so Karer. "In der Schule darf und muss man auch gegen den Strom schwimmen, gerade auch in der Meinung der Massen heutzutage." Karer legt Wert darauf, dass seine Schüler nicht "funktionieren", sondern ganz bewusst auch sagen: "Nein, ich denk da anders, auch mal quer." "Ich glaube, das hilft der Welt mehr als ein oberflächlicher Wohlstand. Und durch so einen Weg kann das manchen auch bewusst gemacht werden", ist der Pater sicher. "Uns ist es wichtig, den Schülern zu lehren, 'ich bin etwas wert, nicht nur ein Rädchen im Getriebe, sondern ein einzigartiger Mensch mit Würde, der auch anderen mit Würde und Respekt begegnet'."
Immer mehr junge Menschen suchen auf Pilgerwegen und Fußwallfahrten Antworten. "Ich habe es schon auf dem Jakobsweg erlebt, dass sehr viele junge Menschen unterwegs sind, die mehr Klarheit suchen und im Gehen auch finden. Das hat einfach damit zu tun, weil man auf solchen Wegen in eine andere Geschwindigkeit kommt."

Gehen für Barmherzigkeit

Bewusst wählte Karer das "Jahr der Barmherzigkeit", auch mit dem Ziel, noch barmherziger zu werden. "Noch vor fünf Jahren hätte man mich nicht mit fünf Elefanten nach Rom gebracht", betont Karer. "Mich fasziniert Papst Franziskus in seiner Art, auch seiner Bescheidenheit." Pilger suchen neben sich selbst auch ihren Gott, ist der Theologe überzeugt. "Auch wenn ich Katholik bin, ist es kein katholischer Weg, den ich gehe. Wenn ich in der Türkei zur Welt gekommen wäre, wäre ich muslimisch, anderswo evangelisch oder was auch immer. Alle Religionen wollen das Heil der Menschen. Und es kann im Namen eines Gottes niemals einen Krieg geben. Es geht in allen Religionen immer um den größeren Frieden. 'Shalom' heißt beispielsweise, im Ganzen leben dürfen." Für Karer wie für viele andere ist das Pilgern ein Weg, ein Glaube, der immer in Bewegung sein sollte.

Fußwallfahrt

Die nächste Fußwallfahrt "Miteinander unterwegs" von Haibach zur Wallfahrtskirche Maria Trost in Rohrbach-Berg findet am Samstag, 10. September statt. Die Wallfahrt unter Begleitung von Diakon Franz Ferihumer aus St. Agatha beginnt bei der Haibacher Kirche um 6.30 Uhr. Die Pilger werden um 18 Uhr wieder abgeholt.

Kommentar zum Thema Pilgern

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