Der kleine Paul und Papst Franziskus

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Prambachkirchen. Bin nun wieder zuhause angekommen, habe mich über das herzliche Wiedersehen mit unserer Schulgemeinschaft echt gefreut. Ein letztes Mal möchte ich von meinem Weg nach Rom berichten, der seinen Höhepunkt in der persönlichen Begegnung mit dem Heiligen Vater, von dem ich für unsere Schule eine besondere Grußbotschaft bekommen habe, fand.

Am Tag vor der Audienz bin ich noch einmal zu Fuß am Morgen aufgebrochen, um erneut die vier heiligen Pforten in den Hauptkirchen Roms zu durchschreiten. Ich verwende dieses etwas aufgeblasene Verb, weil es da nicht mehr um ein Gehen geht, sondern um ganz bewusste Schritte durch ein Tor, es sind Schritte von der profanen Welt, die uns den Großteil eines Tages bestimmt, in eine Welt, die über uns hinausweist, die mehr ist als Alltagsgetriebe, in eine Welt, die die einen als kunsthistorisch interessant, die anderen aber als existentiell notwendig betrachten. Noch einmal gehe ich zu diesen vier offenen Pforten, nehme den Weg, den ich gegangen bin samt all den Erlebnissen mit, setze mich meist in die Sakramentskapelle, dorthin, wo es ruhig ist. Wie ein Zeitraffer. Wie wunderbar. Weggehen mit Freunden, die erste Nacht bei Freunden, die nächsten paar Tage begleitet mich ein besonderer Schulfreund, der ein großes Gefühl für Glauben hat, der zusammen mit seiner Frau so liebevoll seine beiden Söhne erzogen hat. Dann geht es den weiten Weg allein weiter, ich komme durch Gegenden, in denen eigentlich immer gerade geerntet wird: zunächst die 3. Maht im Flachgau und in Tirol. Zwischen Kobernaußerwald und Schwaz in Tirol sehe ich nur Wiesen, kein einziges Feld, und das Heu wird oft mühsam eingebracht. Dann durchwandere Südtirol, wo die Äpfel reif sind und die Weinlese beginnt. Ich gehe weiter, komme in die Po-Ebene, Berge von Mais türmen sich in den Lagerhäusern, und dann gibt es irgendwann die Tabakernte, dann wieder Wein und unzählige Kilometer geht's durch Wälder, vorwiegend Buche und Eiche, dazwischen Olivenhaine mit Bäumen, die silbern in die Morgensonne ihr ganzes Hab und Gut zeigen. Und viele Orte der Ruhe und Besinnung. Ein Weg der Fruchtbarkeit, es wächst soviel, die Natur schenkt, gebärt, gibt sich uns. Eigentlich für alle genug. Den Sinn im Leben gibt nicht die füllende Sattheit. Sattheit macht träge. Eigentliches Leben nährt sich aus der Sehnsucht nach Gerechtigkeit, die ihren Ursprung in der Barmherzigkeit hat. Wir leben doch als Menschen, nicht mehr als Jäger und Sammler. Damit haben wir angefangen, aber schön langsam könnten wir einen Schritt weitergegangen sein. Es geht nicht mehr ums Sammeln, es geht ums Leben, und Leben erfahren wir dort, wo wir anderes Leben zulassen, wo nicht unser eigenes Leben der Mittelpunkt von allem ist.
Einen ganz großen Mittelpunkt meiner Reise durfte ich dann in der persönlichen Begegnung mit dem Heiligen Vater erleben.
Ich möchte euch noch eine kleine Geschichte anvertrauen, die mir unmittelbar vor der Begegnung mit dem Papst von einer Mutter aus Osnabrück mit vielen Tränen in den Augen erzählt worden ist:
Vor der Papstaudienz wartet neben mir eine Frau mit ihrem Sohn Paul und dessen Lehrerin. Wir durften ganz vorne stehen, etwas weiter hinten war die Klasse von Paul. Seit einiger Zeit kann er wieder zur Schule gehen, und all die Klassenkameraden waren mit in Rom. Paul hat eine sehr schwere Krankheit, und die Lehrerin stellt seit Jahren mit ihrer Klasse und den Eltern große Projekte auf die Füße, damit die Therapien für Paul, die die Krankenkasse nicht zahlt, ermöglicht werden. Paul ist noch schwach, aber es wird immer besser. Seit Jahren kämpfen sie um das Leben dieses kleinen Jungen. Und da helfen alle zusammen. Und nun sind sie alle zusammen nach Rom gefahren, ein Busunternehmen hat den Reisebus gratis zur Verfügung gestellt, und Paul steht neben mir mit seiner Mutter da und wartet auf den Papst. Er hat ein Buch in der Hand, das im Laufe der Jahre entstanden ist, und in dem die Kinder seiner Klasse Berichte ihrer Arbeit, die sie im Kampf für das Leben um Paul geleistet haben, niederschrieben. Er möchte dem Papst dieses Buch schenken. Das Buch trägt den Titel: "Kleiner Tiger will leben!" Für Paul ist die Audienz noch etwas anstrengend. Er schläft zwischen den vielen Worten in den unterschiedlichsten Sprachen in der sicheren Obhut seiner liebevollen, aber gezeichneten Mutter ein. Aber dann, als der Papst in seine Nähe kommt, ist er hellwach. Franziskus hält seinen Arm, streicht über seine Wange, und Paul gibt ihm das Buch. Und du siehst, wie der kleine Tiger lebt, sich freut, seine Augen funkeln. Dann bittet er den Hl. Vater um eine Unterschrift für sein zweites Exemplar, das in der Klasse bleiben soll. Der Hl. Vater segnet ihn, zeichnet liebevoll ein kleines Kreuz auf seine Stirn und dann machen Paul, Mama und Papst Franziskus ein Selfie.
Es ist wirklich Zeit der Ernte auf dieser meiner Reise nach Rom. Mein Fußweg nach Rom glich einem großen Erntedankfest.

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